5 Gründe, warum die meisten Webseiten-Relaunches zum Scheitern verurteilt sind!

Egal, ob Sie eine Überarbeitung eines bestehenden oder die Entwicklung eines neuen Online-Shops planen, beim Webseiten-Relaunch kommen unzählige Herausforderungen auf Sie zu. In diesem Artikel verraten wir Ihnen wie Sie trotzdem einen erfolgreichen Relaunch über die Bühne bekommen!

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Es ist nicht nur eine große Herausforderung, die für Sie wichtigen Funktionen und Strukturen der Webseite zu planen und umzusetzen...

Nicht, dass dies schon genug sei!

Gleichzeitig müssen Sie auch noch die Rankingfaktoren der Suchmaschinen beachten, um „kostenlosen“ Traffic zu bekommen.

Welche Rolle spielt Suchmaschinenoptimierung (SEO) beim Relaunch/Launch?

Was nützt Ihnen ein Webauftritt, wenn zu wenig User von ihm Notiz nehmen, weil dieser keine guten Rankings erzielen kann?

Selten ist die Markenbekanntheit so groß, als dass man auf den organischen Traffic verzichten könnte. Da nützt noch die schönste und funktionalste Webseite nichts, wenn diese nicht an prominenter Stelle in den Suchergebnissen auftaucht. Und an diesem Punkt kommt die Suchmaschinenoptimierung ins Spiel.

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Natürlich können Sie auf die bezahlte Suche (z.B. Google Ads etc.) zurückgreifen. Das sollte aber nicht das Ziel sein.

SEO bedeutet nicht, die Suchmaschinen zu überlisten.

Google und Co. wollen für die Suchanfrage die besten Ergebnisse liefern, die das Nutzererlebnis bestmöglich befriedigen. Hierfür bedienen die Suchmaschinen sich einer Vielzahl von Rankingfaktoren.

Die Optimierung versteht sich darin, diesen Rankinganforderungen bestmöglich gerecht zu werden. Im Umkehrschluss bedeutet die Suchmaschinenoptimierung auch, die Nutzererwartung bestmöglich zu erfüllen.

Leider wird sich mit SEO erst auseinandergesetzt, wenn es brennt, statt sich vorher mit „Brandschutzmaßnahmen“ zu beschäftigen!

Im folgenden werden 5 Gründe erläutert, warum die meisten Webseiten-Relaunches/Launches zum scheitern verurteilt sind.

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Grund Nr. 1: Ihre strategische Keyword-Ausrichtung ist falsch

Der Grundstein jedes Webauftritts sollte eine ordentliche Keyword-Recherche sein. Anhand dieser Analyse werden die ersten notwendigen Strukturen sichtbar.

Wurden die Seiten erstmal auf Suchbegriffe ausgerichtet, dann ist es sehr schwer, den Fokus wieder zu ändern. Denn es ist nicht einfach damit getan, einen Begriff auszutauschen.

Oft hängen an dem Term die URL-Struktur, der Content, die Hierarchie und vieles mehr. Eine gewissenhaft durchgeführte Recherche macht schnell deutlich, wie die Webseitenarchitektur idealerweise aussehen sollte oder welche Landingpages Sie benötigen.

Bei der Keyword-Recherche sollten Sie sich folgende Fragen stellen und idealerweise beantworten:

  • Mit welchen Suchbegriffen oder Phrasen sucht der User, wenn er ein bestimmtes Produkt oder eine Dienstleistung benötigt?
  • Welche Ergebnisse in der Google-Suche erwartet der Nutzer, wenn er die Suchbegriffe in die Suchmaske eingibt?
  • Kann ich die Erwartung hinter der Suchphrase mit meiner Landingpage bestmöglich erfüllen oder benötige ich eine neue Landingpage?

Die Durchführung der Keyword-Recherche

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Bei der Recherche sollten Sie sich mehrerer Quellen bedienen. Je mehr Daten Sie haben, desto besser wird Ihre Keyword-Recherche.

Mögliche Quellen für Ihre Keywords sind zum Beispiel:

  • Google Suggest: Hierbei handelt es sich um eine Erweiterung der Vorschlagsuche von Google. Diese sorgt dafür, dass Sie bereits beim Tippen von Schlagwörtern weitere Vorschläge erhalten. Ebenso verhält es sich nach Eingabe des Suchbegriffs. Im unteren Bereich unter „Ähnliche Suchanfragen …“ werden Ihnen ebenfalls weitere Empfehlungen angezeigt.
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  • Keyword-Planer, Google Ads: Obwohl der Keyword-Planer von Google nur die bezahlte Suche wiederspiegelt, lässt sich hier sehr gut das Suchvolumen auf die organische Suche projizieren.
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  • Google Search Console: Mit der Search Console erkennen Sie schnell, für welche Suchbegriffe Ihre Seite wahrgenommen wird. Dies ist wichtig für Ihr weiteres Vorgehen.
  • Sistrix: Dieses Tool bietet eine riesige Keyword-Datenbank. Der Vorteil an diesem Tool liegt nicht nur in der eigenen Rankingbetrachtung, sondern auch in den des Wettbewerbs. Dadurch bekommen Sie schnell eine Vorstellung, für welche Suchbegriffe der Wettbewerb rankt.

Empfehlung der Redaktion: Das sind die besten Keyword Tools

Der Google MyBusiness Guide

Grund Nr. 2: Ihre Webseitenstruktur ist verwirrend

Eine durchdachte Webseitenstruktur ist enorm wichtig, damit Nutzer und Suchmaschinen sich auf Ihrer Seite zurechtfinden. Grundgedanke dabei ist, dass der User sich intuitiv zu den gewünschten Seiten navigieren kann.

Doch auch die Suchmaschinenbots müssen den Inhalt schnell erfassen und interpretieren können. Nur so können Sie gute Rankings für wichtige Suchbegriffe erzielen.

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Bei der Architektur der Webseitenstruktur mit den notwendigen Menüs und Untermenüs, etc. sollten Sie neben der Crawlbarkeit auch die kurze Aufmerksamkeitsspanne des Nutzers im Kopf behalten.

Je mehr dieser überlegen und suchen muss, desto höher die Frustrationsrate und damit auch die Gefahr des Abbruches des Besuchs.

Um das zu verhindern, sollten Sie sich bei der Architektur Ihrer Webseite an gewohnten Strukturen orientieren. Hier kann ein kurzer Blick auf die Konkurrenz wichtige Impulse liefern.

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„Wie gestalte ich meine Webseitenstruktur sinnvoll?“

  • Denken Sie an eine flache Hierarchie. Wichtige Seiten sollten nicht mehr als 3-4 Klicks von der Startseite entfernt sein!
  • Bei der Kennzeichnung der Menüs/Seiten sollten Sie sich an geläufigen Bezeichnungen orientieren. Die Keyword-Recherche ist dabei eine große Hilfestellung.
  • Versuchen Sie sinnvolle Themenkanäle - sogenannte Silos - zu schaffen, um für einen „roten Faden“ zu sorgen.
  • Bei der Vergabe der internen Linktexte sollten Sie sich immer an eine sinnvolle Konsistenz halten. Damit erleichtern Sie der Suchmaschine die Zuordnung der Seiten und stärken zugleich deren interne Popularität.

Grund Nr. 3: Ihre Seite ist zu langsam (schlechte Pagespeed-Performance)

Es ist verlockend, die eigene Seite mit Animationen, Grafiken, Funktionen usw. aufzuwerten. Schließlich soll der Webseitenbesucher den gewissen WOW-Effekt erfahren.

Das Problem ist allerdings, dass jedes Extra Ihre Seite zusätzlich erschwert. Dies führt dazu, dass sich nicht nur die Datengröße erhöht, sondern auch gleichzeitig die Ladezeit. Hört sich das im ersten Moment nicht so schlimm an, wäre da nicht die immer weiterwachsende Ungeduld der Webseitenbesucher.

Je nach Art der Webseite hat sich ein Richtwert von 2-3 Sekunden etabliert. Demnach sollte innerhalb dieser Zeit die Seite zumindest den sichtbaren Bereich geladen haben.

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Bereits 2007 veröffentliche Amazon eine Studie, in welcher ein direkter Zusammenhang zwischen Ladezeit und Umsatz festgestellt wurde.

Diese Untersuchung kam zum dem Schluss, dass eine Ladezeitverzögerung um je 100 ms Umsatzeinbußen von 1 % zur Folge haben kann. Wallmarkt führte diesbezüglich auch eine eigene Studie durch, in der belegt wurde, dass jede verbesserte Sekunde zu 2% mehr Conversions führt. In diesem Bereich wurden viele Studien durchgeführt.

Auch wenn die Zahlen abweichen, ist das Ergebnis immer das Gleiche: Je schneller die Webseite, desto erfolgreicher ist Ihr Webprojekt.

„Wie kann ich die Ladezeit verbessern?“

  • GZIP–Komprimierung aktivieren
  • Lazy Loading
  • Priorisierung der Inhalte
  • Bilderkomprimierung
  • Browsercaching
  • Verwendung von HTTP 2
  • Optimierung von JavaScript und CSS
  • Verwendung der neuesten PHP Version
  • Server-Response-Time verbessern

Google hat ein paar Tools als Hilfestellung zur Verfügung gestellt:

https://testmysite.withgoogle.com

https://developers.google.com/speed/pagespeed/insights/?hl=de

Grund Nr. 4: Sie haben keine Weiterleitungen eingerichtet

Zu den Klassikern beim Webseiten-Relaunch gehört es, Weiterleitungen wegzulassen.

Hier ist die Rede von 301-Redirect, der permanenten Weiterleitung. So ziemlich jeder verliert beim Planen, Konzipieren und Umsetzen einen aus SEO-Sicht sehr wichtigen Punkt aus dem Auge:

Kein Webseiten-Relaunch sollte ohne ein Weiterleitungskonzept live gehen

Nicht selten werden beim Relaunch die URL-Strukturen geändert oder es fallen URLs im Zuge der Umstrukturierung sogar weg. So werden Kategorien, Produkte, Artikel, etc. geändert oder durch andere ersetzt.

Der Punkt ist, dass diese „alten“ URLs sich im Lauf der Zeit Rankings erkämpft haben und somit Traffic generieren. Wenn diese jetzt wegfallen, ohne dass Sie der Suchmaschine eine Alternative bereitstellen, dann sind diese Rankings weg.

Es dauert, bis die neuen URLs Rankings generieren. Nicht zu vergessen die Backlinks, welche auf die „alten“ URLs zeigen. Diese sind dann wohl oder übel wirkungslos.

„Wie erstelle ich ein Weiterleitungskonzept?“

Erfassung des IST-Zustands

Wichtig ist, dass Sie alle wichtigen URLs erst einmal erfassen. Nicht selten entstehen Seiten, die niemand mehr auf dem Schirm hat.

Für diese Aufgabe ist das Tool Screaming Frog sehr gut geeignet.

Bewerten der URLs

Nicht jede URL ist es wert, weitergeleitet zu werden. Manche werden von den Nutzern kaum aufgerufen.

Gut ist, wenn Sie sich erst einmal einen Überblick der vorhanden URLs verschaffen. Diese sollten Sie dann mit Daten aus den Webanalyse-Tools anreichern.

Suche nach Alternativen Ziel-URLs

Die Ziel-URL muss eine Alternative sein. Das heißt, wenn ein Modell nicht mehr verfügbar ist, dann leiten Sie idealerweise auf das neue Modell um.

Wenn Sie eine Seite nicht weiterleiten können, da eventuell bestimmte Produkte oder Dienstleistungen nicht mehr verfügbar sind, dann ist Ihr nächstes Ziel die Kategorie.

301-Weiterleitung einrichten

Es gibt unterschiedliche Wege eine 301-Weiterleitung einzurichten: Mit PHP oder der .htaccess.

New Call-to-action

Grund Nr. 5: Ihre mobile Darstellung ist für den Nutzer frustrierend

Noch nie war der mobile Kanal für den Erfolg eines Webprojekts so wichtig.

Nicht wenige Unternehmen beziehen sogar ihren Haupttraffic und demnach auch den Hauptumsatz über mobile Endgeräte. Der Punkt, dass die mobile Nutzung den Desktop-Bereich überholt hat, wurde bereits vor Jahren erreicht.

Im täglichen Gebrauch wird der Nutzer immer wieder mit Webseiten konfrontiert, die nicht für mobile Endgeräte optimiert sind.

Für die optimale mobile Darstellung gibt es zwei Ansätze:

  • Responsive Design
  • Separate mobile Seite (m-dot domain)

Google empfiehlt ein responsives Design, da hier der Pflegeaufwand geringer ist.

Doch auch wenn die Seite auf den mobilen Geräten problemlos angezeigt wird, kann die Darstellung trotzdem die Frustrationsrate erhöhen. In diesem Zusammenhang ist vor allem der zweite Grund (Ihre Seite ist zu langsam) relevant.

Doch allein an der Ladezeit kann eine hohe Abbruchrate nicht festgemacht werden.

Laut Statista gehören zu den häufigsten Gründen für einen Kaufabbruch im Mobile-Commerce 2017:

  • schlechte Internetverbindung
  • Schwierigkeiten beim Bezahlvorgang
  • nicht nutzerfreundliche Webseite
  • bevorzugte Bezahlmöglichkeit wurde nicht angeboten
  • Fehler auf der Webseite
  • mangelndes Vertrauen in den Anbieter

Fazit

Da mit einem Webseiten-Relaunch oder -Launch oft auch ein finanzieller Kraftakt und somit ein Risiko einhergeht, muss auch hier besonderen Augenmerk gelegt werden.

Es stellt sich hier nicht die Frage, ob Sie auf den Nutzer oder auf Suchmaschinen optimieren sollen. Beide Ziele sind in der heutigen Zeit nicht mehr divergierend. Machen Sie Ihre Seite für die Bots lesbar, interpretierbar und für den Nutzer intuitiv bedienbar.

Dann steht dem Erfolg Ihrer Seite nichts mehr im Wege. Das Whitepaper „SEO für Onlineshops 2018“ der eology GmbH zeigt Ihnen außerdem weitere Strategien und Handlungsempfehlungen im Bereich Suchmaschinenoptimierung.

26.11.18

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