5 wichtige To-dos zur EUDR-Entwal­dungs­ver­ordnung für Online-Händler*innen

EU-Flagge auf einem Baumstumpf

Die EUDR steht für die "EU-Verordnung zur Vermeidung von Entwaldung" (EU Deforestation Regulation). Sie hat das Ziel, die Einfuhr und den Verkauf von Produkten auf dem EU-Markt zu regulieren, die zur Entwaldung beitragen könnten.

Die Umsetzungsfrist wird um ein Jahr verschoben, sodass größere Unternehmen die Regeln ab dem 30. Dezember 2025, kleinere ab dem 30. Juni 2026 befolgen müssen. Für Produkte wie Holz, Leder und Soja muss dann sichergestellt werden, dass sie nicht von Flächen stammen, die nach dem Jahr 2020 entwaldet wurden.

Für Online-Händler*innen bringt die Verordnung spezifische Anforderungen mit sich, um sicherzustellen, dass ihre Lieferketten entwaldungsfrei sind. Hier sind fünf wichtige To-dos, die Online-Händler*innen beachten sollten.

EUDR: Hintergrundinformationen und Hauptziele

Die EUDR wurde bereits 2023 von Kommission, Parlament und Rat verabschiedet und tritt in den kommenden Jahren schrittweise in Kraft.

 

Entwaldung ist ein globales Problem mit schwerwiegenden Folgen für die Umwelt, das Klima und die biologische Vielfalt. Jedes Jahr werden weltweit Millionen Hektar Wald abgeholzt, oft um Platz für landwirtschaftliche Nutzflächen, Viehzucht oder Plantagen für Agrarrohstoffe wie Soja, Palmöl und Kaffee zu schaffen. Etwa 10 % der globalen Treibhausgasemissionen stehen in direktem Zusammenhang mit der Entwaldung, und der Verlust von Wäldern bedroht auch viele Tier- und Pflanzenarten.


Da die EU einer der größten Importeure von Agrarrohstoffen ist, die in Verbindung mit Entwaldung stehen, hat sie eine zentrale Rolle im globalen Kampf gegen die Entwaldung. Die EUDR ist Teil der Antwort der EU auf diese Herausforderung und ersetzt die frühere EU-Holzverordnung (EUTR), die sich vor allem auf illegales Holz konzentrierte.

Hauptziele der EUDR:

  • Reduzierung der globalen Entwaldung und Waldschädigung: Die Verordnung zielt darauf ab, die globale Entwaldungsrate zu verringern, indem sichergestellt wird, dass in die EU eingeführte Produkte nicht mit Entwaldung oder Waldschädigung in Zusammenhang stehen. Dadurch soll der ökologische Fußabdruck der EU verringert werden.
  • Schutz der Biodiversität: Durch den Schutz der Wälder trägt die EUDR zum Erhalt der biologischen Vielfalt bei. Wälder sind Lebensraum für viele Arten und ihre Zerstörung führt zu einem Verlust an Biodiversität.
  • Klimaschutz: Wälder spielen eine wichtige Rolle als Kohlenstoffspeicher. Die Vermeidung von Entwaldung ist daher ein wesentlicher Bestandteil der globalen Bemühungen, den Klimawandel zu begrenzen und die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen.
  • Sicherung der Rechte indigener Völker und lokaler Gemeinschaften: Die Verordnung betont den Schutz der Rechte indigener Völker. Ihre Beteiligung und Zustimmung werden bei der Erschließung von Waldgebieten als wichtig angesehen.

Was ändert sich für Online-Händler*innen?

Die EUDR ist eine ambitionierte Regelung, die weitreichende Konsequenzen für die globale Lieferkette hat. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre Lieferketten transparenter und nachhaltiger zu gestalten. Hier sind 5 To Dos, die Online-Händler*innen umsetzen sollten.

 

To-do 1: Überprüfe deine Produktkategorien

 

Die EUDR betrifft vor allem Produkte, die mit Entwaldung in Verbindung gebracht werden. Dazu gehören:

  • Soja
  • Palmöl
  • Holz
  • Kaffee
  • Kautschuk
  • Kakao
  • Rinder (einschließlich Leder)

Prüfe, ob deine Produkte oder deren Inhaltsstoffe unter diese Kategorien fallen. Erstelle eine Liste der betroffenen Produkte, um den Überblick zu behalten.

To-do 2: Erfülle deine Sorgfaltspflichten und erstelle eine Risikoanalyse

Unternehmen müssen sicherstellen, dass die Produkte nicht zur Entwaldung beigetragen haben. Dies umfasst die Bereitstellung präziser Informationen über die Lieferketten und Herkunftsländer:

  • Detaillierte Informationen zur Herkunft der Rohstoffe.
  • Prüfung der Lieferanten auf Einhaltung der Nachhaltigkeitsstandards.
  • Risikoanalyse der Lieferkette, um potenzielle Schwachstellen zu identifizieren: Unternehmen müssen eine Bewertung des Risikos vornehmen, dass ihre Produkte mit Entwaldung verbunden sind und Maßnahmen ergreifen, um dieses Risiko zu minimieren.

Etabliere einen Sorgfaltsplan, um deine Lieferanten zu bewerten und sicherzustellen, dass sie den Anforderungen der EUDR entsprechen.

To-do 3: Implementiere Systeme zur Rückverfolgbarkeit deiner Produkte

Importierte Produkte müssen bis zu ihrem Ursprungsort rückverfolgbar sein. Unternehmen sind verpflichtet, genaue Daten über die Herkunft der Produkte bereitzustellen.

 

Dies umfasst Geolokalisierungsdaten der landwirtschaftlichen Flächen, auf denen Rohstoffe angebaut werden. Außerdem müssen Nachweise erbracht werden können, dass die Produktion der Rohstoffe nicht zur Entwaldung beigetragen hat.


Implementiere Systeme zur Rückverfolgbarkeit deiner Produkte entlang der Lieferkette und stelle sicher, dass die Daten ordnungsgemäß erfasst werden.

 

To-do 4: Bereite dich darauf vor, regelmäßige Berichte für die Behörden zu erstellen

 

Die EUDR verpflichtet Händler*innen, regelmäßig Berichte über die Maßnahmen zur Entwaldungsfreiheit vorzulegen. Diese Berichte sollten Informationen zur Risikoanalyse, Nachweise für die entwaldungsfreie Herkunft der Rohstoffe und Informationen über Maßnahmen zur Risikominimierung umfassen.

 

Bereite dich darauf vor, regelmäßige Berichte zu erstellen und diese den zuständigen Behörden vorzulegen. Dokumentiere alle Schritte zur Sicherstellung einer entwaldungsfreien Lieferkette.

 

To-do 5: Entwickele ein Kommunikationskonzept zu den Anforderungen der Verordnung

 

Stelle sicher, dass deine Mitarbeiter*innen und Partner über die Anforderungen der EUDR informiert sind. Entwickele ein Kommunikationskonzept, um die Anforderungen der Verordnung intern und extern zu kommunizieren.


Schule deine Mitarbeiter*innen, die mit der Lieferkette zu tun haben und kommuniziere die neuen Anforderungen an die Lieferanten. Führe auch eine transparente Kommunikation gegenüber den Endkunden über entwaldungsfreie Produkte ein.

 

Fazit


Durch die Fristverlängerung gewinnen Sie etwas Zeit, sich auf die Anforderungen der EUDR einzustellen und die Verordnung effektiv umzusetzen. Diese Maßnahmen sollen Ihnen dabei helfen. Ein proaktives Lieferkettenmanagement ist unerlässlich, um die Einhaltung der Verordnung sicherzustellen und mögliche Strafen zu vermeiden.

Die Gesetzesänderungen betreffen viele Unternehmen und die Umsetzung kann besonders für kleine Händler*innen ohne Compliance-Spezialisten überwältigend sein. Dienstleister wie take-e-way unterstützen dich bei der Erfüllung deiner Verpflichtungen der EUDR und beantworten gerne alle deine Fragen zu diesem Thema.

📚Die take-e-way Academy bietet dir die Möglichkeit, dein Know-How zu erweitern und Lösungen zu finden. In den Webinaren, Seminaren und Inhouse-Schulungen wird aktuelles Wissen vermittelt – kompakt und verständlich! Ziel ist es, dich für den rechtskonformen Handel mit Nonfood-Produkten fit zu machen – in Deutschland, Europa und auf globaler Ebene.

Hier kannst du dich anmelden! 🤓

17.12.24
Land auswählen: