Shop Usability Award - warum Platz 2 der Sieger ist

Knapp vorbei ist auch daneben. Der zweite Sieger ist der erste Verlierer. Und so weiter. Gängige Sprüche, die weder trösten noch Hoffnung spenden. Vielleicht sind sie auch einfach nur Quatsch.

Der Online-Shop Miss Pompadour ist ein Fallbeispiel dafür, wie ein Zweitplatzierter eines Awards der eigentliche Gewinner ist. Durch Erkenntnis - und einen Plan.

Miss Pompadour

„Überall haben wir die volle Punktzahl erreicht", sagt Erik Reintjes von Miss Pompadour. „Aber die Bewertungen der Kunden fehlten. Und auch ein Gütesiegel."

Die Auswertung der Jury trifft den Geschäftsmann und seine kleine Truppe hart. Der Shop ist zwar top in den Kriterien Design, Usability (Click-Through-Rate) und Innovation. Doch das Fehlen der Vertrauenselemente Siegel und Bewertungen gab den Ausschlag zur Niederlage.

 

Award als Experiment

Enttäuschung sei der falsche Ausdruck, erläutert Shopbetreiber Reintjes. Man habe sich einfach mal beworben, um den erst im Februar 2016 an den Start gegangenen Shop einmal von echten Profis bewerten zu lassen - also eine Art Experiment.

„Es ist mehr rausgekommen, als von uns erhofft. Trotzdem: Ich habe unterschätzt, wie wichtig die fehlenden Elemente sind. Ich habe hohe Fixkosten gleich zu Beginn des Onlineshops gescheut - und auf Zertifizierung und Bewertungen verzichtet. Aber daraus haben wir gelernt." Seit einigen Wochen ist Miss Pompadour von Trusted Shops zertifiziert. Ein paar Punkte werden gegenwärtig noch von Juristen geprüft - und dann erscheint das Gütesiegel auf der Seite. „70% der potentiellen Kunden kaufen eher, wenn ein Siegel sichtbar ist. Das wusste ich bisher nicht", gesteht der Onlinehändler Reintjes. Die Teilnahme am Award - ein Experiment mit Lerneffekt.

Unverwechselbarkeit als oberstes Gebot

Der Shop Usability Award wird seit 2008 verliehen und würdigt die besten Online-Shops im deutschen Raum. Mit mehr als 500 Bewerbungen jährlich ist er laut der Zeitschrift t3n der renommierteste, deutsche eCommerce Award. Die Bewertungskriterien werden jährlich nach den typischen Bedürfnissen von Usern anpasst und ergänzt. Seit 2016 werden in den teilnehmenden Online-Shops echte Testbestellungen durchgeführt, um das gesamte Leistungsspektrum der e-Commerce Wertschöpfung zu bewerten.

„Das erste Gebot eines Onlinehändlers sollte sein, unverwechselbar zu sein", erklärt Jochen G. Fuchs vom E-Commerce Magazin t3n. „Dieser Award gibt Händlern die Möglichkeit, genau diese Unverwechselbarkeit zu präsentieren."

Bei Miss Pompadour hört man solche Worte gern. Und weiß: im kommenden Jahr, bei der nächsten Runde des Awards, wird neu abgerechnet.

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18.10.16
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