Wie Sie in 5 Schritten das perfekte Logo entwerfen – und Ihr Unternehmen zur Marke entwickeln

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Große Unternehmen stecken Millionen ins Brand-Building. Wir zeigen Ihnen am Beispiel unseres Kunden Coffee-Up!, wie Sie mit weit weniger Geld den Aufbau Ihrer Marke voranbringen.

Was ist Branding und warum brauchen Sie eine Marke?

Zuchttiere, besonders Rinder und Pferde, werden oft mit einem Brandzeichen versehen – daher kommt der Begriff des Brandings. Doch keine Sorge: Wenn Marketer von „Branding“ sprechen, laufen sie nicht mit einem glühenden Brandeisen hinter Ihnen her.

Ihnen geht es vielmehr darum, Ihre Unternehmensidentität in einen griffigen Namen, Slogan, ein Symbol oder ein Logo zu verpacken. Ihre Brand ist dann, ähnlich dem Brandeisen, der einprägsame Stempel, den Ihr Unternehmen überall hinterlässt: auf Flyern, Visitenkarten, Social-Media-Kanälen, der Website, den Produkten – und schließlich im Gehirn Ihrer Kunden.

Ein gutes Branding hat für Ihr Unternehmen gleich mehrere Vorteile:

  1. Es hebt Sie von Ihren Konkurrenten ab.
  2. Es steigert Ihren Wiedererkennungswert.
  3. Es kommuniziert nicht nur Ihren Unternehmensnamen, sondern auch die Eigenschaften, für die Sie stehen – zum Beispiel Verlässlichkeit, Nachhaltigkeit oder Innovationsfreude. Sie sind nicht mehr nur irgendein Unternehmen, das irgendetwas verkauft. Haben Sie eine Brand, sind Sie ein Unternehmen, das für etwas steht! Die Kunden werden es Ihnen danken.

Es stellt über Emotionen eine Verbindung zwischen Ihren potentiellen Kunden und Ihrem Produkt her.

Ein Logo ist für den Aufbau einer Marke essentiell

Keine Frage: Der Aufbau einer Marke umfasst weit mehr als nur ein gutes Logo. Aber mit der Logo-Entwicklung ist ein erster und wichtiger Schritt getan. Denn Ihr Logo ist das Aushängeschild Ihres Unternehmens. Es ziert nicht nur Ihre Produkte, sondern auch Ihre Website, Ihre Broschüren und Ihre Social-Media-Kanäle. Außerdem bietet das Logo viele Möglichkeiten, dem Kunden die Eigenschaften, für die Ihr Unternehmen steht, eingängig zu vermitteln.

Am Beispiel des Startups Coffee-Up! zeigen wir Ihnen, wie Sie in 5 Schritten das perfekte Logo für Ihr Unternehmen entwickeln.

In 5 Schritten zum perfekten Logo

Schritt 1: Bestimmen Sie Ihren Markenkern

Wofür steht Ihr Unternehmen? Wie positionieren Sie sich auf dem Markt? Welche Kunden wollen Sie ansprechen? Diese Fragen stehen ganz am Anfang des Branding-Prozesses – und das aus gutem Grund. Denn nichts ist ärgerlicher, als am Ende mit einem schönen Logo dazustehen, das überhaupt nicht zu Ihnen passt. Manchmal sprechen uns auch Unternehmen an, die das Gefühl haben, dass ihr Logo einfach nicht mehr stimmig ist. Das ist ganz normal, denn Unternehmen entwickeln sich weiter.

Nur stehen auch dann die Fragen am Anfang: Wer sind wir? Was macht uns aus? Wen wollen wir ansprechen?

Mit Coffee-Up! trat ein Kunde an uns heran, der sich auf das Upcycling von Kaffee-Produkten spezialisiert hat. Heißt konkret: Vermeintlicher Abfall, der bei der Kaffee-Produktion entsteht, wird verwendet, um neue Artikel herzustellen.

Coffee-Up! vertreibt zum Beispiel Schalen aus Kaffeesatz sowie Kissen und Taschen, die aus Kaffeesäcken hergestellt wurden. Keine Frage: Das Unternehmen legt Wert auf Nachhaltigkeit und einen bewussten Umgang mit Rohstoffen. Die Produkte sind ökologisch, aber sehen keinesfalls aus, als kämen sie aus Oma Ernas Kartoffelkeller – das hippe Design der Taschen ist vielmehr ein echter Hingucker! Coffee-Up spricht also Kunden an, die dem urban-alternativen Milieu angehören und ökologisch denken.

Smarttec-Tipp: Das Logo ist das Bild, das Ihr Unternehmen beim Kunden hinterlässt. Machen Sie sich darum zunächst klar, wie genau sie von anderen gesehen werden wollen.

 

Schritt 2: Finden Sie Ihren Logo-Stil

Es gibt unterschiedliche Logotypen, die sich aus der verschiedenartigen Kombination von Schrift- und Bildelementen ergeben. Die Extreme bilden dabei reine Wortmarken und reine Bildmarken. Während das ebay-Logo nur aus farbigen Buchstaben besteht, verwendet Apple mit dem angebissenen Apfel ein Bild, das jeder auch ohne Worte mit dem Unternehmen in Verbindung bringt.

Natürlich kann Ihr Logo aber auch Bild- und Schriftelemente in vielfacher Weise kombinieren: so steht beim Pepsi-Logo ein Schriftzug unter der Grafik, das Starbucks-Logo kommt in Sticker-Optik daher und der WWF wirbt über seinem Namen mit dem berühmten Panda-Maskottchen.

Welche Variante die für Sie passende ist, hängt zum einen vom Kern Ihrer Marke, aber auch vom Namen und Bekanntheitsgrad Ihres Unternehmens ab.

Coffee-Up! ist ein Startup, das über wenig Bekanntheit verfügt. Die Marke muss entsprechend erst aufgebaut werden. Aus diesem Grund sollte auf jeden Fall der Markenname ins Logo aufgenommen werden. Außerdem legt der Zusatz (Up! von Upcycling) bereits eine visuelle Aufwärtsbewegung nahe. Unsere ersten drei Entwürfe sehen darum folgendermaßen aus:

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Eine Alternative wäre es, das Logo im Vintage-Design zu gestalten: edler Kaffee, edles Logo.

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Diese Idee verwerfen wir wieder, da sie an der Zielgruppe vorbeigeht. Das Design ist zwar chique, aber sein nostalgischer Charme ist zugleich etwas altbacken. Das Logo trifft also nicht die Frische und Innovationsfreude, die Coffee-Up! verkörpert. Entsprechend würde es nur einen kleinen Teil des grünen Großstadtmilieus ansprechen.

In einen weiteren Entwurf nimmt unser Designer die Kaffeebohne als Bildelement mit auf:

Branding-Kaffeebohne

Wir entscheiden uns dafür, die besten Elemente aus diesen Entwürfen in ein neues Logo zu überführen: den schlanken Schriftzug, die Aufwärtsbewegung und die Kaffeebohne. Dann kommt uns die geniale Idee: Die Kaffeebohne bleibt auf gleicher Höhe mit dem Schriftzug. Aus ihr entspringt aber ein Keim, der das Logo überragt.

Dadurch gewinnt das Logo noch mehr an Aussagekraft. Denn nun kommen sowohl die Innovationsfreude (etwas Neues entspringt) als auch der ökologische Gedanke (die Kaffeebohne wird als Samen für eine Pflanze kenntlich) zum Ausdruck.

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Die Grundidee für das Logo steht, der Kunde ist Feuer und Flamme – kommen wir also zum nächsten Schritt!

Smarttec-Tipp: Viele erste Entwürfe sehen gut aus. Geben Sie sich damit nicht zufrieden. Nur ein Logo, das Sie begeistert, wird auch Ihre Kunden überzeugen.

 

Schritt 3: Wählen Sie die optimalen Farben aus

Es ist kein großes Geheimnis, dass Farben eine psychologische Wirkung haben. Außerdem legen sie bestimmte Assoziationen nahe. Über die Farbwahl Ihres Logos subkommunizieren Sie darum immer auch Ihren Markenkern. Darum gilt: Nicht jede Farbe passt zu jedem Unternehmen. Hier eine kleine Übersicht darüber, welche Eigenschaften Sie mit Farben zum Ausdruck bringen können:

  • Schwarz: Eleganz, Gesetztheit
  • Weiß: Ordnung, Schlichtheit
  • Grau: Erfahrung, Professionalität
  • Blau: Ruhe, Vertrauen
  • Grün: Ökologie, Natürlichkeit, Nachhaltigkeit, Gesundheit, Harmonie
  • Braun: Natürlichkeit, Wärme, Tradition
  • Gelb: Wärme, gute Laune, Optimismus
  • Orange: Tatendrang, Innovation, Begeisterung mit einer aggressiven Note
  • Rot: Leidenschaft, Selbstbewusstsein, Mut
  • Pink: Weiblichkeit, Erotik

Diese Farben müssen natürlich weiter angepasst werden, denn Grün ist nicht gleich Grün und Rot ist nicht gleich Rot. Generell gilt: Halten Sie es bei ein oder zwei, allerhöchstens drei Farben – es ist schon schwierig genug, diese aufeinander abzustimmen. Alles darüber hinaus ist möglich, wirkt aber schnell überfrachtet. Ausnahmen: Google und ebay.

Für Coffee-Up! bietet sich die Farbe Braun einfach an: Kaffeebohnen sind braun, Kaffeepulver ist braun, Kaffeesäcke sind braun – und Braun strahlt auch noch genau die Natürlichkeit aus, die zum Markenkern des Startups gehört.

Der Pflanzenkeim, der im Logo aus der Bohne entspringt, wäre in natura ohnehin grün und ermöglicht es uns, die Eigenschaften Ökologie und Nachhaltigkeit farblich ins Design aufzunehmen. Indem wir uns für ein helles Grün entscheiden, kommunizieren wir außerdem Frische und Innovation – voilà!

Smartec-Tipp: Beschränken Sie sich auf ein- bis zwei, in Ausnahmen drei Farben.

 

Schritt 4: Finden Sie die Schriftart, die perfekt zu Ihrem Unternehmen passt

Wenn Ihr Logo Schriftelemente umfasst, besteht der nächste Schritt in der Auswahl der passenden Schriftart. In Schritt zwei hatten Sie bereits eine provisorische Schriftart ausgewählt, die nun angepasst wird. Im Optimalfall stehen dabei Schrift und Bild nicht einfach nebeneinander, sondern werten sich gegenseitig auf. Wichtig ist, dass die Schriftart nicht nur perfekt zu Ihrem Logo, sondern auch zu Ihrer Unternehmensidentität passt.

Immer wieder beobachten wir, dass Logo-Schriftarten mit wenig Sorgfalt ausgewählt werden. Das ist schade, denn mit Ihrem Schriftzug haben Sie die Möglichkeit, ein Statement über Ihren Markenkern abzugeben: sind Sie traditionell, seriös und edel oder eher jung, verspielt und innovativ? In diesem Schritt schlummert also viel Potenzial, das Sie bewusst entwickeln sollten. Eine gute Übersicht über Schriftarten findet Sie HIER (https://fonts.google.com/).

Zunächst entscheiden wir uns dafür, den ganzen Coffee-Up! Schriftzug in Großbuchstaben umzusetzen. Das erlaubt uns auch, die Kaffeebohne nicht zwischen die Wörter, sondern als visuelle Umsetzung des Buchstabens an die Stelle des Coffee-O zu setzen. Denn mal ehrlich: Vorher wirkte sie doch eher wie ein Fremdkörper, oder? Außerdem verwenden wir relativ dicke Buchstaben. Damit haben wir die Möglichkeit, die raue und unebene Oberflächenstruktur der Kaffeebohne auf die Buchstaben zu übertragen.

Logo Varianten

Smarttec-Tipp: Planen Sie alle Schritte mit der gleichen Gründlichkeit. Nur dann wird Ihr Logo wirklich stimmig.

 

Schritt 5: Feinschliff, Baby!

Das Logo ist nun fast fertig. Hie und da muss allerdings noch etwas nachgebessert werden. Logo, Farbwahl und Schriftart werden nun gemeinsam überarbeitet und aufeinander abgestimmt. Manchmal ist das Logo nach Schritt 4 bereits perfekt, manchmal frisst das Feintuning viel Zeit.

Das ist aber kein Problem: Geben Sie sich erst mit Ihrem Logo zufrieden, wenn es Sie zu einhundert Prozent überzeugt. Ein kleiner Tipp, wenn Sie hier hängen bleiben: Manchmal hilft es, sich ein paar Tage mit etwas anderem zu befassen und sich dann mit klarem Kopf wieder dem Logo zuzuwenden. Prüfen Sie außerdem genau, in welchen Dateiformaten Sie das Logo benötigen – das beugt späteren Komplikationen vor.

Wir sind mit unserem Coffee-Up!-Logo sehr zufrieden. Allerdings fügen wir zwischen den Wörtern noch den Bindestrich ein (das ging vorher nicht, weil hier in einem früheren Entwurf noch die Kaffeebohne zu sehen war) – schließlich heißt das Unternehmen ja Coffee-Up! und nicht Coffee Up!

Logo Farbauswahl

FERTIG! Bei uns knallen die Korken – und beim Kunden natürlich auch. Denn Coffee-Up! kann jetzt richtig durchstarten und den Markt mit upgecycleten Kaffeeprodukten erobern – und seinen Kunden dabei als nachhaltige und innovative Marke im Gedächtnis bleiben.

Smarttec-Tipp: Viele Unternehmen halten den Aufbau einer Marke für einen unnötigen Kostenfaktor. Dabei zahlt er sich langfristig aus – auch finanziell.

Coffee Up Eigentümer

Coffee-Up!:

„Smarttec hat uns von der ersten Minute kompetent beraten und war ein zuverlässiger Partner bei unserem Unternehmensaufbau. Unser Logo passt perfekt zu uns, ist ideal auf unsere Zielgruppe ausgerichtet und kommuniziert unsere Idee ohne ein Wort zu sagen. Ich kann das ganze Smarttec Team mit gutem Gewissen jedem weiterempfehlen, der einen verlässlichen Partner für seinen Onlineshop sucht.“

 

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04.12.17
Gastautor Martin Priesmeier

Gastautor Martin Priesmeier

Martin Priesmeier ist Hauptverantwortlicher für Text & Content bei der Mannheimer Marketing-Agentur Smarttec. Smarttec erstellt und betreut die Onlineauftritte von Unternehmen, die ihren Erfolg im Netz nicht dem Zufall überlassen wollen.

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