Warum Sie den internationalen Handel nicht unterschätzen sollten | E‑Commerce kompakt #14

In der 14. Ausgabe E-Commerce kompakt wird es international. Wir schauen uns an, wie viel Umsatz 2020 in der DACH-Region gemacht wurde, warum viele Kund*innen gerne global shoppen würden und worauf Sie achten müssen, um internationale Kundschaft zu gewinnen.

Bonus: Kennen Sie schon diesen wichtigen Ranking- (und Zufriedenheits-)Faktor?

E-Commerce in der DACH-Region überschreitet die 100-Milliarden-Euro-Marke

Erstmals hat der E-Commerce in Deutschland, Österreich und der Schweiz (auch DACH-Region genannt) ein konsolidiertes Volumen von mehr als 100 Milliarden Euro erreicht.

Die deutschsprachigen E-Commerce-Märkte generieren inzwischen mehr Umsatz als jeder andere Sprachraum in Europa. 

In Deutschland, Österreich und der Schweiz liegt die durchschnittliche Pro-Kopf-Bestellung bei rund 1.000 Euro im Jahr. Das ist zwar deutlich mehr als z.B. in Frankreich, aber immer noch deutlich weniger als in Großbritannien.

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Stärkstes E-Commerce-Wachstum in der Schweiz

Prozentual gesehen war das Wachstum des E-Commerce-Marktes im vergangenen Jahr in der Schweiz am stärksten, mit einem Plus von 27,9 Prozent im Vergleich zu 2019. Danach kommt  Österreich (+17,4 Prozent) und auf dem letzten Platz steht Deutschland (+14,6 Prozent). So oder so, der E-Commerce-Anteil im Einzelhandel steigt in allen drei Märkten kontinuierlich an.

Zu diesem Ergebnis kommen die E-Commerce-Verbände aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die die nationalen Zahlen verglichen haben, um ein neues Licht auf den E-Commerce in der DACH-Region zu werfen.

Deutschland, Österreich und die Schweiz im Vergleich

Im vergangenen Jahr kauften die Konsument*innen in der Schweiz Waren im Gesamtwert von 11,84 Milliarden Euro. Damit hat sich der Online-Umsatz in der Schweiz innerhalb von sechs Jahren verdoppelt. Auch in Österreich betrug der E-Commerce-Umsatz im vergangenen Jahr mehr als 8,5 Milliarden Euro.

Interessant ist, dass der über mobile Endgeräte generierte Online-Umsatz in Österreich um mehr als 50 Prozent gestiegen ist – in Deutschland lag der Online-Umsatz im vergangenen Jahr bei 83,3 Milliarden Euro.

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Online-Lebensmitteleinkäufe in der DACH-Region

Im vergangenen Jahr waren alle Länder von dem Corona-Virus betroffen, was zu einem Boom des Online-Lebensmitteleinkaufs geführt hat. So wurden in der Schweiz 1,5 Milliarden Euro durch den Online-Verkauf von Lebensmitteln erwirtschaftet, in Deutschland waren es 2,3 Milliarden Euro und in Österreich "nur" 63 Millionen Euro.

Pro Kopf wurden in Deutschland 33 Euro für den Online-Einkauf von Lebensmitteln ausgegeben, in den beiden anderen DACH-Ländern waren die durchschnittlichen Ausgaben deutlich höher: 175 Euro in der Schweiz und 78 Euro in Österreich.

Ein weiteres interessantes Ergebnis der Vergleichsstudie ist, dass die großen Online-Pure-Player in der Schweiz weiterhin Wachstumsraten von bis zu 50 Prozent erzielen. In Deutschland wurde im vergangenen Jahr fast jeder zweite Euro auf Online-Marktplätzen und -Plattformen ausgegeben.

58% der Online-Shopper*innen sind bereit mehr Produkte international zu shoppen

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Bei einer Umfrage von mehr als 3.500 Online-Shopper*innenn aus sieben Ländern – Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Japan, Australien, Singapur und den USA – stellte sich heraus, dass 58% der Shopper mehr internationale Produkte online kaufen würden, wenn sie auf die Marken aufmerksam gemacht würden.

Lese-Tipp: Internationalisierung? Diese kostenlosen Google Tools sollten Sie nutzen!

Die von Rakuten Marketing durchgeführte Studie ergab, dass das internationale Kaufinteresse unter den 18-34jährigen am größten ist. So gaben 67% der befragten Shopper*innen an, dass sie daran interessiert sind, international einzukaufen.

Online-Shopper*innen aus den asiatisch-pazifischen Ländern zeigten das größte Interesse an internationalen Produkten (65%), während 99% der Verbraucher*innen aus Singapur angaben, bereits Waren aus einem anderen Land gekauft zu haben.

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44% der potentiellen Kund*innen brechen den Kaufprozess aus diesem Grund ab

Der Fulfillment-Bericht von Internet Retailer beschäftigt sich detailliert mit den neuesten Richtlinien, Kosten und Trends im Versand und der Lieferung von E-Retailern ein. Die Daten der Studie wurde durch geheime Käufertests bei 52 Online-Händler*innen und eine Verbraucherumfrage mit mehr als 1.000 Online-Befragten gesammelt.

So wurde festgestellt, dass 44% der Online-Shopper*innen eine Bestellung nicht abgeschlossen haben, weil sie nicht schnell genug ankommen würde. 55% der Top-1000-Einzelhändler*innen, die von Internet Retailer getestet wurden, bieten eine Lieferung am nächsten Tag an, während 47% der Top-1000-Shops Buy Online, Pick Up In-Store anbieten.

Die Studie zeigt weiter, wie wichtig die Liefergeschwindigkeit für Verbraucher, die online einkaufen, geworden ist und wie viel Unternehmen zu verlieren haben, wenn sie diese hohen Erwartungen nicht erfüllen können.

Lese-Tipp: 5 Tipps für eine effizientere Logistik in Ihrem Online-Shop

Bleiben wir bei dem Thema Geschwindigkeit...

Ladegeschwindigkeit ist ein wichtiger Ranking- (und Zufriedenheits-)Faktor

Vor einiger Zeit hatte Google bereits verlauten lassen, dass die Ladegeschwindigkeit einer Webseite ein wichtiger Ranking-Faktor für die Positionierung in den mobilen Suchergebnissen werden wird.

Nachdem die Desktop-SERPs schon lange von dem Speed-Faktor beeinflusst wurden, sind nun auch die Ergebnisse auf dem Smartphone dran. Das Speed Update ist eines von vielen Google Updates, die das Ziel haben die Nutzererfahrung zu verbessern.

Denn es steht außer Frage, dass schnelle Webseiten für mehr Nutzerzufriedenheit sorgen und für alle Shopbetreiber*innen ein wichtiger KPI sein sollte – und Nutzersignale sind wiederum wichtig für gute organische Rankings.

Also... Wie lange brauchen Ihre mobilen Seiten, um zu laden?

Probieren Sie es doch mal direkt aus mit Google Page Speed Insight! Unter 3 Sekunden?

Dann herzlichen Glückwunsch! Die durchschnittliche Ladegeschwindigkeit liegt laut einer Studie bei 22 Sekunden. Bei Wartezeiten über 3 Sekunden brechen die meisten User allerdings ab. Da Google in den letzten Jahren immer mehr Wert auf Nutzerfreundlichkeit gelegt hat, ist es nur logisch, dass die Ladezeit eine direkte Auswirkung auf die Rankings haben kann.

Welche Seiten sind vom Page Speed Update betroffen?

Erst einmal keine Panik! Betroffen sind Seiten mit sehr schlechten Ladegeschwindigkeiten. Nur diese Seiten werden tendenziell schlechter ranken.

Was weiterhin wichtig bleibt: Gibt es trotz langsamer Ladezeit übermäßig gute Nutzersignale weil der Content auf der Seite besonders gut ist, kann die Seite noch immer gut gefunden werden.

Denken Sie daran: Rankings werden immer von mehreren Kriterien bestimmt. Trotzdem soll bei der Webseiten-Erstellung am besten von Anfang an auf gute Performance geachtet werden, um die Nutzung so einfach wie möglich machen zu können.

Grundlagen zu schnellen Ladezeiten

Mit folgenden Tipps können Sie Ihre Webseite schneller machen:

  1. Weiterleitungsschleifen vermeiden

  2. Möglichst nur ein CSS-Stylesheet verwenden

  3. Leerzeichen in CSS und Javascript-Dateien vermeiden

  4. CSS und Javascript-Dateien am Ende laden lassen

  5. Bilder komprimieren, um Dateigröße einzusparen

  6. Unnötiges im Quellcode vermeiden (z. B. zu viele Kommentare, Formatierungen ohne Inhalt, etc.)

  7. Browser Caching aktivieren

Im kostenlosen Whitepaper SEO für Online-Shops finden Sie noch weitere Tipps zur Optimierung.

SEO für Online-Shops

09.04.21
Dan Heller

Dan Heller

Dan Heller schreibt über Online Marketing, Social Media, SEO und wichtige Neuerungen im E-Commerce-Bereich. Er ist studierter Kommunikationsdesigner und Online Marketing Enthusiast.

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