„Größtes Shopware-Update“, Zahlungsarten und E-Commerce-Wachstum | E‑Commerce kompakt #18

Was es mit dem „größten Shopware-Update“ auf sich hat, wie die Deutschen am liebsten bezahlen und wie stark der europäische E-Commerce-Markt gewachsen ist, erfahren Sie in der 18. Ausgabe E-Commerce kompakt. Viel Spaß!

Europäischer E-Commerce ist während der Pandemie um das Zwei- bis Dreifache gewachsen

Der europäische E-Commerce-Sektor ist während der Covid-19-Pandemie im vergangenen Jahr exponentiell gewachsen. Die Digitalisierung sowohl der Verbraucher*innen als auch der Einzelhändler*innen hat sich um zwei bis drei Jahre, in einigen Ländern sogar um fünf Jahre, beschleunigt.

Und alle haben es gespürt: Die Pandemie und die begleitenden Maßnahmen haben zu einem Anstieg des Online-Shoppings in Europa geführt. Da die Geschäfte geschlossen waren, mussten Verbraucher*innen einen Weg finden, die gewünschten Produkte und Dienstleistungen trotzdem zu kaufen – Online-Shopping ist da die logische Alternative.

Die Verlagerung vom Offline-Shopping zum Online-Shophing wird sich wahrscheinlich fortsetzen, wobei Einzelhändler*innen ihre Investitionen in den E-Commerce als Teil einer Omnichannel-Lösung für ihre Kundschaft weiter beschleunigen werden.

Zu diesem Ergebnis kommt der jährliche E-Commerce-Report von Nets, der auf 11.000 Verbraucherinterviews in acht europäischen Ländern basiert: Österreich, Dänemark, Finnland, Deutschland, Norwegen, Polen, Schweden und die Schweiz.

In diesen Ländern ist der Anteil der Verbraucher*innen, die heute häufiger online einkaufen als noch vor der Covid-19-Pandemie, stark gestiegen:

    • Polen: + 42 %
    • Österreich: + 38 %
    • Deutschland: + 33 %
    • Schweiz: + 30 %
    • Finnland: + 24 %
    • Norwegen: + 22 %
    • Schweden: + 22 %
    • Dänemark: + 19 %

Kleidung und Lebensmittel sind die meistgekauften Artikel im Internet

Die Studie zeigt auch, dass die meistgekauften Artikel in allen Ländern Kleidung und Lebensmittel waren.

„Dies hing wahrscheinlich mit lokalen Schließungen zusammen (...) und die Verbraucher nicht oder weniger in der Lage waren, selbst einzukaufen", schreibt die Studie. „(...) und wenn sie dazu gezwungen waren, zu Hause zu bleiben, entdeckten viele Verbraucher*innen höchstwahrscheinlich die Bequemlichkeit, Lebensmittel online zu kaufen und sie sich einfach nach Hause liefern zu lassen."

Aber auch Elektronik wie Computer und Smartphones, Schönheitsprodukte und Apothekenartikel waren im vergangenen Jahr sehr beliebt.

Dieser Trend wird sich 2021 mit großer Wahrscheinlichkeit fortsetzen, was zumindest alle Shopbetreiber*innen freuen sollte.

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Größtes Shopware-Update jetzt verfügbar: Was Sie wissen müssen

Der E-Commerce-Softwareanbieter Shopware hat die neueste Version seiner Software veröffentlicht. Das wichtigste neue Feature ist Shopware Markets. Dieser Service ermöglicht Shopbetreiber*innen die nahtlose Anbindung ihres Online-Shops an die Marktplätze Amazon und eBay.

Das Unternehmen bezeichnet das neue Update Shopware 6.4 als das größte aller Zeiten. Das hat vor allem mit einem neuen Feature zu tun: Shopware Markets.

„Händler*innen empfinden den Mehraufwand, ihre Produkte zu listen und Verkäufe außerhalb ihrer üblichen Prozesse abzuwickeln, oft als lästig. Shopware Markets beseitigt diese Hürden“, so Shopware.

Verbindung mit Amazon und eBay

Mit dem Update können Online-Shopbetreiber*innen, die Shopware einsetzen, ihren Shop nun mit den beliebten Marktplätzen von Amazon und eBay verbinden. Bestellungen über diese Plattformen erscheinen direkt im Admin-Panel von Shopware.

Übertragung einer unbegrenzten Anzahl von Produkten

Das neue Feature ist in verschiedenen Preispaketen erhältlich: der Basis-Edition, der Plus-Edition und der Pro-Edition. Mit den letzten beiden Paketen können Online-Händler*innen eine unbegrenzte Anzahl von Produkten auf den Marktplatz übertragen. Und mit der Pro-Edition werden auch die Transaktionsgebühren reduziert, erklärt das Unternehmen.

Für Online-Shop-Besitzer, die bereits auf Amazon und/oder eBay verkaufen, gibt es die Option, bestehende Produkte einzubinden, so dass sie für die Synchronisation des Shops keine Produkte löschen müssen.

Für mehr Informationen zu dem Update empfehlen wir Ihnen den Artikel von Shopware: Shopware 6 Release News – 6.4 ist da!

Weltweiter Vergleich zeigt: Deutschland hinkt trotz Corona bei digitalen Bezahlmethoden hinterher

Auch wenn nur wenige Online-Händler*innen sich mit den „Offline“-Bezahlmethoden beschäftigen müssen, lassen sich aus der Klarna-Studie interessante Insights für den Online-Handel ableiten.

Wenn Sie sich für die „Online“-Zahlungsarten interessieren, empfehlen wir Ihnen diesen Artikel: Das müssen Sie wissen – Zahlungsarten im Internet!

Kontaktlose und digitale Bezahlmethoden haben durch die Corona-Pandemie weltweit einen enormen Zuwachs erfahren und werden den Standard im New Normal prägen.

Eine neue Studie vom Zahlungs- und Shoppingdienstleister Klarna zeigt nun, dass deutsche Verbraucher*innen im internationalen Vergleich bei der Adaption von innovativen Technologien aus dem Finanzsektor weit abgeschlagen sind.

Egal ob Bezahlung mit der Karte, dem Smartphone, der Smartwatch oder mittels biometrischer Daten: deutsche Verbraucher*innen präferieren diese kontaktlosen Bezahloptionen über nahezu alle Studienteilnehmer*innen am wenigsten.

Während die Kartenzahlung (Schweden: 72 %) oder Mobile Payment (Niederlande: 17 %) in anderen Ländern hoch geschätzt wird, bleibt man hierzulande dem Bargeld treu (49%).

Deutschland droht möglicherweise ins Hintertreffen zu geraten, da die Digitalisierung der Bezahlsysteme global schnell voranschreitet und neue Standards setzt.

Kernergebnisse des Reports:

Internationaler Vergleich: Deutsche nutzen Kartenzahlung am wenigsten

  • Die Deutschen sind nach wie vor Bargeld-Liebhaber*innen und ziehen dies allen anderen Bezahlmethoden vor. Knapp die Hälfte (49 %) der Befragten bevorzugt Bargeld bei der Bezahlung. Zum Vergleich: Bis auf Österreich (47 %) geben unter den Befragten aller anderen Länder weniger als 30 % an, Bargeld beim Einkauf nutzen zu wollen.

  • Die Vorliebe für Kartenzahlung ist bei deutschen Verbraucher*innen die niedrigste in der gesamten Studie. Nur 38 % würden beim Einkaufen mit Karte bezahlen. Mehr als die Hälfte der Befragten der anderen Ländern (bis auf Österreich) favorisiert das Bezahlen mit der Karte.

    • Skandinavische Verbraucher*innen sind im internationalen Vergleich das Pendant zu Deutschland: Hier wird am wenigsten Bargeld genutzt (Schweden: 9 %; Finnland: 15 %; Norwegen: 14 %). Die Kartenzahlung ist dahingehend in der gesamten Studie in den nordischen Staaten am beliebtesten (Schweden: 72 %; Finnland: 70 %; Norwegen: 67 %).

  • Auch digitale Bezahllösungen werden von deutschen Verbrauchern im internationalen Vergleich weniger geschätzt. Obwohl das Bezahlen per Handy mittlerweile vielerorts möglich ist, würden es nur 9 % der Befragten hierzulande nutzen. In den USA (13%), Großbritannien (14 %), Australien (17 %) und den Niederlanden (17 %) erfreut sich Mobile Payment hingegen großer Beliebtheit.

  • Ebenso werden neuere Lösungen, wie Zahlung per Smartwatch (2 %) und biometrischen Technologien, wie Gesichtserkennung oder Fingerabdruck (2 %) von deutschen Verbraucher*innen nicht präferiert. Hier sind die Skandinavier wieder in einer Vorreiterposition.

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Geschlechterunterschiede: Deutsche Verbraucherinnen nutzen digitale Bezahlmethoden tendenziell weniger als Männer

  • Verbraucherinnen aus Deutschland sind am konservativsten, was digitale Bezahlmethoden betrifft. 52 % der Frauen bevorzugen die Bargeldzahlung im Supermarkt. Bei den Männern sind es 45 %

  • Nur 37 % der befragten Frauen würden die Kartenzahlung nutzen. Die Ergebnisse unterscheiden sich zu den männlichen Befragten nur gering: 39% der männlichen Verbraucher würden mit der Karte zahlen.

  • Auch bei den digitalen Bezahlmethoden liegen Frauen hinter den Männern. Männer favorisieren die Bezahlung mit dem Handy (10%) eher als Frauen (7%) und auch bei der Nutzung der Smartwatch oder biometrischen Technologien liegen Männern vor den Frauen.

Altersunterschiede: Die junge Generation hängt die Älteren ab

  • Bargeld ist bei allen Altersgruppen in Deutschland beliebt und wird nahezu von mehr als der Hälfte der Befragten favorisiert.

  • Bei den digitalen Bezahloptionen sind vor allem ältere Verbraucher*innen weiter abgeschlagen. Sie würden die Zahlung via Smartphone, Smartwatch oder biometrischen Technologien am wenigsten in Anspruch nehmen. 

  • Jüngere Menschen haben eine deutlich höhere Affinität zu innovativen Bezahltechnologien. Insbesondere die Gruppe der 26-35 jährigen präferiert solche Lösungen, z. B. geben mit 16% aus dieser Gruppe die meisten der deutschen Befragten an, die Bezahlung per Smartphone an der Kasse zu bevorzugen.

  • Während die Bezahlung mit Karte nur von knapp ⅓ der jüngeren Konsument*innen bevorzugt wird (18-25 Jahre: 31%, 26-35 Jahre: 34%), geben deutlich mehr der älteren Befragten an die Kartenzahlung zu präferieren (56-65 Jahre: 41%; +66 Jahre: 48%). 

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„Das vergangene Jahr hat die digitale Vernetzung im Alltag beschleunigt. Anhand unserer Studie müssen wir jedoch leider feststellen, dass sich viele Deutsche noch schwer tun, neue, digitale Bezahlmöglichkeiten anzunehmen.

Während viele andere Länder die Weichen für die Zukunft stellen, droht Deutschland im internationalen Vergleich abgehängt zu werden. Eine Bevölkerung, die digitalen Technologien offen und interessiert gegenüber steht, ist auch Grundlage und Gradmesser der Innovationskraft eines Landes.

Daher sehen wir jetzt auch Vertreter*innen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in der Pflicht, den Austausch über die Chancen der Digitalisierung in die Mitte der Gesellschaft zu bringen, um so mehr Offenheit für neue digitale Möglichkeiten zu schaffen”, erklärt Thomas Vagner, Country Lead DACH.

– Die gesamten Ergebnisse des Reports sind hier nachzulesen.

07.05.21
Dan Heller

Dan Heller

Dan Heller schreibt über Online Marketing, Social Media, SEO und wichtige Neuerungen im E-Commerce-Bereich. Er ist studierter Kommunikationsdesigner und Online Marketing Enthusiast.

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