Die perfekte Produktseite: Best Practices & SEO-Tipps

Die Produktseiten in Ihrem Shop haben eine Aufgabe: Sie sollen Besucherinnen und Besuchern zu Kundinnen und Kunden machen.

Deshalb sollten Sie sich unbedingt regelmäßig diese Fragen stellen: „Wie effizient ist sie gestaltet und was kann ich tun, um sie zu verbessern? Wie sieht die optimale Seite aus?“

Antworten auf diese Frage und SEO-Tipps verrät Ihnen Dan Heller in diesem Artikel.

Eine Person füllt eine Checkliste aus.

 

Die Chance, dass Ihre Produkte über die organische Google-Suche gefunden und Sie auf diesem Weg kostenlos neue Kundschaft gewinnen, steigt immens, wenn die wichtigsten SEO-Faktoren erfüllt werden.

Hier ist eine kurze eine Checkliste, mit der Sie schnell und einfach überprüfen können, ob Ihre Produktseiten für Suchmaschinen optimiert sind und wo Sie eventuell noch etwas machen müssen.

Los geht’s!

1. Ist die URL optimiert?

Bei viele Online-Shops ist die URL-Struktur komplettes Chaos. Und das verwirrt nicht nur Ihre Besucher*innen, sondern auch die Crawler der Suchmaschinen. Crawler sind die kleinen „Roboter“, die Ihre Seite durchforsten, prüfen und dann in den Suchergebnissen einordnen.

Um es den Suchmaschinen zu vereinfachen, sollten Sie die URLs möglichst kurz und prägnant halten, dabei aber den Produktnamen oder den Suchbegriff enthalten, für den die Produktseite gefunden werden soll.

Beispiel schlechte URL:

www.beispielshop.de/kategorie-fr4/s/183571hnj4

Hier kann kein Mensch und kein Crawler verstehen, worum es geht. Damit lassen Sie viel Ranking-Potenzial auf der Strecke.

Jetzt ein Beispiel für eine gute URL:

www.beispielshop.de/frauen/schuhe/air-max-thea-prm-sneaker-low/

Allein durch die URL verstehen Menschen und Crawler, dass es um ein Produkt für Frauen geht, es sich um Schuhe handelt und was genau das Modell ist.

Dieser logische Aufbau einer URL ist definitiv zu empfehlen.

Tipp: Wenn Sie eine oder mehrere URLs ändern, sollten Sie immer eine 301-Umleitung (Redirect) hinzufügen.

2. Ist Ihr Shop Mobile Friendly?

Es wird immer häufiger via Smartphone oder Tablet geshoppt, seit Kurzem sogar mehr als auf Desktop.

Im Umkehrschluss bedeutet das, dass Sie Umsatz verschenken, wenn Ihr Online-Shop nicht auch auf mobilen Geräten (Smartphone, Tablet) toll aussieht und gut performt – das gilt auch für B2B-Shops.

Als ersten Schritt können Sie das Google-Tool: Test auf Optimierung für Mobilgeräte nutzen. Info-Grafik: Erstmalig übertrifft das Smartphone den Desktop beim Online-Shopping

Nicht zu unterschätzen: Bereits seit einiger Zeit ist der Faktor Mobile noch wichtiger geworden als ohnehin schon, da die Google-Crawler zuerst die mobile Webseite besuchen und bewerten.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Mobile-First-Index.

3. Sind die Produktbilder mit Alt-Tags versehen?

Die Alt-Tags bei Bildern sind ein wichtiges Signal an Suchmaschinen. Sie sorgen dafür, dass Google und Co. verstehen, was auf dem Bild zu sehen ist.

Überschätzen Sie den Google-Algorithmus nicht, wenn es um Bilder geht.

Zum jetzigen Zeitpunkt kann Google nicht verstehen, was auf einem Bild zu sehen ist, wenn es mehrere Tausend Bilder gleichzeitig verarbeiten muss.

Beschreiben also im Alt-Tag kurz, was auf dem Bild zu sehen ist, wobei es sinnvoll ist, das Keyword für das Ihr Produkt gefunden werden soll, in den Alt-Tags zu erwähnen.

Beispiel für einen guten Alt-Tag: Seitliche Aufnahme von einem Paar roter Sneaker der Marke Nike, das Schuhmodell trägt den Namen Air Max Thea RPM.

4. Schreiben Sie einzigartige Produktbeschreibungen

Viele Shopbetreiber*innen nutzen dieselben Produktbeschreibungen, die auch die Konkurrenz nutzt.

Das schadet zwar nicht direkt, hilft Ihnen aber auch nicht dabei, sich von der Konkurrenz abzuheben.

Aus diesem Grund sollten Sie selbst geschriebene und einzigartige Produktbeschreibungen verwenden.

Versuchen Sie menschlich zu schreiben und den Ton Ihrer Zielgruppe zu treffen, aber auch etwaige Suchbegriffe zu erwähnen und eine Wortzahl von mindestens 150 Wörtern zu erreichen.

Die Bergfreunde machen es richtig.

Sie hauchen nicht gerade aufregenden Produkten wie Wanderschuhen mithilfe von tollen Beschreibungen Leben ein.

Ein sympathisches Alleinstellungsmerkmal!

Bergfreunde.de Produktbeschreibung

5. Senken Sie die Ladegeschwindigkeit

Die Geschwindigkeit, mit der ein Online-Shop lädt, ist sehr wichtig, da viele Internetnutzer*innen nur knapp 3 Sekunden warten, bis eine Webseite fertig geladen ist – ansonsten gehen sie zurück zu den Suchergebnissen und besuchen die Seite Ihrer Konkurrenz.

Ein Tachometer, das die Geschwindigkeit anzeigt.

Kurz gesagt: Falls es länger dauert, wird der Besuch oftmals abgebrochen und Sie verlieren potenzielle Kundschaft an Ihre Konkurrenz. Amazon würde pro Jahr mehrere Millionen Dollar Umsatz verlieren, wenn die Webseite auch nur 1 Sekunde langsamer laden würde!

pingdom-speedtest-schnelles-wordpress (1)

Mithilfe von Pingdom können Sie die Ladegeschwindigkeit messen und wertvolles Optimierungspotenzial für Ihre Webseite erfahren.

So sorgen Sie für eine schnellere Ladezeit:

  • Verringern Sie die Dateigröße Ihrer Bilder (z. B. mithilfe von compressor.io) oder einem Plug-in für Ihr Shopsystem.

  • Ziehen Sie mit Ihrem Online-Shop zu einem besseren Hosting-Anbieter um.

  • Nutzen Sie ein Cloud Delivery Network (CDN).

  • Optimieren Sie das Caching. Es gibt keinen Grund, dass Ihr Shop jedes Mal komplett neu geladen werden muss.

 

Das Ziel sollte sein, Ihren Shop so schnell wie möglich zu machen, da es nicht nur Ihr SEO verbessert, sondern auch für ein besseres Nutzererlebnis sorgt.

6. Schreiben Sie passende Meta-Title

Der Meta-Title wird von vielen Shopbetreiber*innen oft automatisch erzeugt, nicht angepasst und dann komplett vergessen. Ein großer Fehler!

Nutzen Sie unbedingt die Möglichkeit Ihres Shopsoftware-Anbieters, um einen passenden Title zu setzen.

Folgende Tipps sollten Sie für den perfekten Meta-Titel beachten:

  • Der Meta-Titel sollte das Hauptkeyword verwenden, das den Produktnamen oder den für Ihre Produktseite relevantesten Suchbegriff enthält.

  • Achten Sie auf die Länge Ihres Meta-Titles. Ist dieser zu lange, wird er von Google automatisch gekürzt. In der Regel sollte der Titel zwischen 50 und 60 Zeichen enthalten (Desktop: ca. 540 px).

7. Schreiben Sie passende Meta-Beschreibungen

Screenshot einer Meta Description

 

Die Meta-Beschreibung ist der Text, der meist in den Suchergebnissen unter dem Seitentitel – im Beispiel die graue Schrift – angezeigt wird.

Versuchen Sie Ihr Produkt an dieser Stelle kurz vorzustellen und den Text so zu schreiben, dass er die potenzielle Kundschaft zum Klick einlädt.

Achten Sie darauf, dass der Text nicht zu lang ist. Ansonsten wird auch dieser automatisch von Google gekürzt.

Je nach Endgerät kann sich die Zeichenanzahl erhöhen oder reduzieren:

  • Desktop: zwischen 150 und bis 155 Zeichen (maximal 990 Pixel).

  • Mobile Endgeräte: zwischen 140 und 155 Zeichen (maximal 1.300 Pixel)

 

Nutzen Sie für die optimale Meta-Beschreibung und die optimale Titel-Länge den kostenlosen SERP Snippet Generator von Sistrix.

8. Bauen Sie die wichtigsten Suchbegriffe ein

Die Crawler von Google und anderen Suchmaschinen müssen verstehen, worum es auf Ihrer Webseite geht.

Dies kann erreicht werden, indem die Suchbegriffe, für die eine Produktseite gefunden werden soll, im Seitentitel, der Produktbeschreibung und den Alt-Tags erwähnt werden.

Aber Vorsicht: Übertreiben Sie es auch hier nicht mit der Verwendung von Suchbegriffen!

Benutzen Sie ein Keyword auf der Produktseite zu häufig, wird Google diese Seite abwerten, da Sie Keyword-Stuffing betreiben.

Achten Sie also darauf, dass der Suchbegriff natürlich erwähnt wird und nicht so oft wie möglich auf der Produktseite platziert wird.

9. Nutzen Sie User Generated Content für einen SEO-Bonus

Genau wie einzigartige Beschreibungen, kann User Generated Content genutzt werden, um sich von der Konkurrenz abzuheben.

User generated content

 

Folgenden User Generated Content können Sie auf Ihren Produktseiten einfügen, um Ihrer Kundschaft einen echten Mehrwert zu bieten:

  • Kundenbewertungen,

  • Testimonials,

  • Bilder und Videos von Kunden und dem Produkt.

10. Nutzen Sie strukturierte Daten

Mithilfe von strukturierten Daten (Stichwort schema.org) erleichtern Sie den Suchmaschinen-Crawler, die Inhalte Ihrer Produktseite besser zu verstehen.

So lassen sich mit strukturierten Daten etwa die begehrten Sterne in der Google-Suche platzieren.

Screenshot: Meta Beschreibung mit strukturierten Daten.

 

Im Vergleich zu normalen Suchergebnissen, werden die Rich Snippets-Ergebnisse öfter angeklickt!

Und mehr Klicks bedeutet mehr Kundschaft.

11. Passen Sie das Social-Media-Bild an

Gelegentlich werden Produktseiten auf Social Media geteilt, sei es für Feedback von den Freunden oder um eine tolle Entdeckung zu teilen.

Achten Sie darauf, dass das korrekte Bild ausgesucht wird, wenn die Produktseite geteilt wird, um das Produkt auf Facebook & Co. ordentlich darzustellen.

Dies lässt sich bei den meisten SEO-Plugins und Tools leicht bewerkstelligen.

12. Cross-Selling und interne Verlinkungen

Auf der Produktseite sollte es hauptsächlich um das angebotene Produkt gehen.

Jedoch sollten Sie Ihren Besucher*innen erlauben auch andere Produkte zu entdecken, die dazu passen oder sie interessieren könnten.

Das erhöht nicht nur Ihre Chance, dass mehr als ein Artikel im Warenkorb landet, sondern stärkt mithilfe der internen Verlinkung auch die SEO-Power des gesamten Shops.

Wer die Konversionsrate noch weiter verbessern möchte, sollte auch externe Faktoren beachten: Wichtig sind hier unter anderem Vertrauenssignale und nicht zuletzt auch die Markenbekanntheit eines Online-Shops.

„Auf der Produktseite können und sollten Online-Händler kreativ und individuell sein“, sagt Martin Rätze.

Portrait vom Blogger Martin Rätze„Sie können sich mit tollen Fotos und Produktbeschreibungen von der Konkurrenz absetzen und den Kunden zum Kaufen animieren.

Teilweise können Sie sogar nur durch eine originelle Produktseite höhere Preise als der Wettbewerb verlangen.

Bei aller Kreativität darf man aber die rechtlichen Vorgaben nicht aus den Augen lassen.

Die gesetzlichen Pflichten sind für Online-Händler zahlreich. Sie sollten sich daher ausführlich informieren oder beraten lassen.“

Mit diesen kleinen Änderungen können Sie bereit viel erreichen. Denn Ihre Konkurrenz wird diese Optimierungen in den meisten Fällen nicht vornehmen – also ein paar Quick Wins für Sie und Ihren Shop!

07.10.21

Dan Heller

Dan Heller schreibt über Online Marketing, Social Media, SEO und wichtige Neuerungen im E-Commerce-Bereich. Er ist studierter Kommunikationsdesigner und Online Marketing Enthusiast.

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