Google: Das ist ab März Pflicht | E‑Commerce kompakt #8

In der 8. Ausgabe von E-Commerce kompakt schauen wir uns an, was ab März für alle Webseiten Pflicht wird, wenn sie weiterhin Kund*innen über die Google Suche gewinnen wollen. Ebenso teilen wir mit Ihnen die überraschenden Ergebnisse von einer Studie zum Thema „Bewertungen während Corona“. Viel Spaß beim Lesen!

Der Mobile-First-Index von Google soll im März kommen

Über den „Mobile-First-Index“ wird schon lange berichtet – jetz ist es soweit: Im März soll es nun wirklich losgehen. 

Google schreibt dazu:

„Der „Mobile-First-Index“ ist seit mehreren Jahren ein kontinuierliches Bestreben von Google. Wir haben die Mobile-First-Indizierung für die meisten derzeit gecrawlten Webseiten aktiviert und sie standardmäßig für alle neuen Webseiten aktiviert. Unser ursprünglicher Plan war es, die Mobile-First-Indexierung für alle Webseiten in der Suche bereits im September 2020 zu aktivieren.

Uns ist klar, dass es in diesen unsicheren Zeiten nicht immer einfach ist, sich auf die Arbeit zu konzentrieren, daher haben wir beschlossen, den Zeitrahmen bis Ende März 2021 zu verlängern. Zu diesem Zeitpunkt planen wir, unsere Indizierung auf Mobile-First-Indizierung umzustellen.“

Bestätigt wurde dies auch noch mal von Googles John Mueller auf Twitter:

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Für jedes Unternehmen, das weiterhin über Google gefunden werden will, wird es also Pflicht eine (gute) mobile Webseite zu haben. 

Das Wichtigste zuerst: Was ist der Mobile-First-Index überhaupt?

Wie der Name schon erahnen lässt, ist der Mobile-First-Index ein Indexierungssystem, unter dem Google die mobile Version einer Webseite für das Ranking in den Suchergebnissen betrachtet.

Die Begründung dafür ist einfach:

Die meisten Google-Nutzer*innen greifen über ein Smartphone auf die Suchmaschine zu. Deswegen bewertet Google von nun an die Inhalte, die von mobilen Nutzern gesehen werden, sofern es Sinn macht.

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Der mobile Content, der nun von den Google-Crawler ausgelesen wird, ist jedoch nicht in einem seperaten Index zu finden. Denn das Unternehmen wird weiterhin nur einen einzigen Index – für Mobile und Desktop – führen.

Die Mobile-First-Indexierung ist lediglich eine Änderung der Art und Weise, wie Google neue Inhalte wahrnimmt und verarbeitet. Der Mobile-First-Index ist somit eine wichtige und logische Weiterentwicklung.

Überraschend ist jedoch, dass sich für viele Webseiten gar nichts verändern wird. So bleiben Webseiten, die bereits ein ansprechendes, responsives Design verwenden, von der Mobile-First-Indexierung unberührt, da ihre Inhalte auf dem Desktop und auf dem Handy identisch sind.

Ebenso wenig betroffen sind Webseiten, die nur eine Desktop-Version und kanonische AMP-Seiten haben auf die mobile Nutzer gelenkt werden.

Haben Sie weder eine responsive Webseite (oder eine AMP-Version) Ihrer Webseite sollten Sie jetzt unbedingt handeln.

Ebenso betroffen sind Webseiten, die separate URLs für Desktop- und mobile Benutzer*innen verwenden, und solche, die Inhalte dynamisch je nach Gerätetyp bereitstellen.

In der Search Console werden die Admins betroffener Webseiten über eine Benachrichtung auf die Änderung hingewiesen. Betroffenen Webseitenbetreiber*innen wird empfohlen sich an die Best Practices von Google zu halten.

Wenn Sie sich für das Thema interessieren, empfehlen wir Ihnen folgende Artikel:

-> Was ist SEO und warum ist es essentiell für Erfolg?

-> Bei Google ganz nach vorne: 5 Basis-Tipps für SEO-Einsteiger

Käuferinnen und Käufer bewerten Produkte und Services im Internet überwiegend positiv 

Eine neue Studie liefert überraschendes Ergebnis: Käufer*innen bewerten Produkte und Dienstleistungen im Internet überwiegend positiv. In einer repräsentativen Studie der Hochschule Fresenius in Kooperation mit Trusted Shops gaben rund 92 Prozent der Teilnehmer*innen an, zuletzt eine positive Bewertung im Internet abgeben zu haben.

Das widerlegt die häufige Meinung, dass Käufer*innen eher eine Bewertung abgeben, wenn sie unzufrieden sind. Die Erkenntnis der aktuellen Studie unterstreicht damit die Wichtigkeit von Bewertungsplattformen mit Blick auf eine positive Kaufentscheidung.

Wer sich im Internet beispielsweise neue Schuhe, einen neuen Fernseher oder bei Online-Händler*innen eine neues Auto kauft, greift oftmals auf bestehende Kundenbewertungen zurück.

Sie sind für den Käuferinnen und Käufer die wichtigste Orientierungshilfe, um für sich eine Kaufentscheidung zu treffen.

Tipp: In unserem kostenlosen Whitepaper „Schlechte Bewertung, gute Reaktion“ verraten wir Ihnen, wie Sie auch „schlechte Bewertungen“ gewinnbringend nutzen können. Jetzt herunterladen.  

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„Das Ergebnis der aktuellen Studie unterstreicht die Wichtigkeit einer Bewertungsplattform. Wenn klar ist, dass Käufer*innen überwiegend positive Bewertungen abgeben, sollten diese unbedingt sichtbar gemacht werden. Das wirkt sich im besten Fall positiv auf die Kaufentscheidung beziehungsweise die Inanspruchnahme eines Services aus. Dadurch profitieren Händler*innen und Dienstleister*innen“, sagt Britta Kristin Agel, Director Inbound Demand Generation bei Trusted Shops.

Welche Faktoren einer Bewertung beeinflussen die Kaufentscheidung?

„Die Studie zeigt, dass Kunden Bewertungen grundsätzlich sehr stark in ihre Kaufentscheidungen einbeziehen. Der Einfluss der einzelnen Bewertungselemente hingegen unterscheidet sich stark“, erklärt Sascha Hoffmann, Professor für Online-Management an der Hochschule Fresenius. 

Die Ergebnisse zeigen, dass mit einem Anteil von 78,5 Prozent die Höhe der Gesamtbewertungen maßgeblich ausschlaggebend für die Wahl eines Produktes bzw. eines Services ist.

Deutlich weniger gewichtet ist mit 11,5 Prozent die Anzahl der abgegeben Bewertungen. Hier wuchs der Einfluss auf die Auswahlentscheidung erst nennenswert ab einer Anzahl von etwa 500 Bewertungen.

Ebenfalls hat mit zehn Prozent die Art der Darstellung der Gesamtbewertung einen verhältnismäßig geringen Einfluss auf die Kaufentscheidung: Wer anstelle einer Sterne-Bewertung seine positiven Bewertungen als Prozentsatz angibt, nimmt damit einen geringfügig größeren Einfluss auf potentielle Käufer.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch IFH Köln:

CORONA CONSUMER CHECK: Zufriedenheit mit Onlinekäufen im zweiten Lockdown zu

PM – Die Analyse des Online-Kaufverhaltens im Corona Consumer Check zeigt: Konsumentinnen und Konsumenten sind mit ihren Online-Käufen zunehmend zufrieden. Größter Profiteur des Online-Zuwachses bleibt Amazon.     

Während der stationäre Handel zunehmend unter dem Lockdown leidet, kann der Onlinehandel weiter profitieren. Das IFH KÖLN beleuchtet im aktuellen Corona Consumer Check das Einkaufsverhalten online und zeigt: Online-Shopping kann seine Stellung nochmal verbessern.

Immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten bewerten ihre Onlinekäufe positiv. Die häufigste Anlaufstelle im Netz als Alternative zum Laden vor Ort ist nach wie vor Amazon. Der detaillierte Blick auf das voraussichtliche Online-Wachstum in den einzelnen Branchen prognostiziert das größte Wachstum für den Bereich der Fast Moving Consumer Goods (FMCG*).

Online-Bestellungen überzeugen

Über 80 Prozent der Befragten für den Corona Consumer Check waren mit ihren Online-Käufen zufrieden und beschreiben den Kaufprozess als einfach und unkompliziert. Darüber hinaus sind Konsumentinnen und Konsumenten überzeugt, durch den Kauf im Netz sehr viel Zeit zu sparen (71 %). So wollen rund 40 Prozent zukünftig noch mehr online bestellen.

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Auffällig: Alle Werte haben sich im Vergleich zu der Befragung Anfang November deutlich erhöht.

 

 

26.02.21

Dan Heller

Dan Heller schreibt über Online Marketing, Social Media, SEO und wichtige Neuerungen im E-Commerce-Bereich. Er ist studierter Kommunikationsdesigner und Online Marketing Enthusiast.

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