Online-Shop-Relaunch: 10 Tipps für ein erfolgreiches Online-Shop-Projekt

Ein guter Online-Shop benötigt regelmäßige Pflege und sollte nach Möglichkeit auf einem technisch aktuellen Stand gehalten werden. Mit einem Online-Shop-Relaunch erzielen Sie beides und können gleichzeitig neue Funktionen einsetzen, die das bisherige Shopsystem nicht bietet.

In diesem Artikel verrät Ihnen Marco Rieder, Geschäftsführer der EXCONCEPT GmbH, ein paar wichtige Tipps, damit Ihr Relaunch-Projekt gelingt.

Wann ist ein Online-Shop-Relaunch sinnvoll?

Ein Online-Shop-Relaunch ist immer dann sinnvoll, wenn Sie eine umfangreiche technische Aktualisierung Ihres Online-Shops vornehmen wollen oder auch ein neues Shopsystem einführen möchten. Grundsätzlich können die Gründe für eine Runderneuerung jedoch vielfältig sein.

Wollen Sie:

  • Das Design auffrischen und ein Re-Branding Ihres Unternehmens vornehmen?

  • Technische Probleme und Sicherheitslücken der Shop-Software beheben?

  • Fehlende Funktionalitäten ergänzen und die Bedienfreundlichkeit verbessern?

  • Ihr Produktsortiment ausweiten und Ihr Leistungsangebot an aktuelle Unternehmensziele anpassen?

  • Die Suchmaschinenoptimierung der Seiten verbessern und eine größere Zielgruppe ansprechen?

  • Die langen Ladezeiten verbessern?

Haben Sie einige der Fragen mit „ja“ beantwortet, haben Sie wahrscheinlich auch schon über einen Relaunch Ihres Shops nachgedacht.

Damit Ihr Relaunch-Projekt erfolgreich wird, haben wir für Sie ein paar wichtige Tipps zusammengestellt, wie Sie das Projekt am besten angehen und worauf Sie achten sollten.

Tipp 1: Analysieren Sie Ihren aktuellen Online-Shop und die Shops Ihrer Konkurrenz

Was stört Sie an Ihrem aktuellen Online-Shop und was möchten Sie beibehalten?

Eine Analyse Ihres bestehenden Online-Shops hilft Ihnen, die Ziele und Anforderungen für Ihren neuen Online-Shop zu konkretisieren. Aber auch eine Auswertung der Online-Shops Ihrer Mitbewerberinnen und Mitbewerber sowie Best-Practice-Beispiele sind nützlich, um herauszufinden, was Ihnen beim nächsten Online-Shop wichtig ist. 

Lese-Tipp: So analysieren Sie Ihre Mitbewerber

Überlegen Sie, mit welcher Priorität Sie die einzelnen Ziele verfolgen wollen. Auf diese Weise behalten Sie während des gesamten Projektes den Überblick und setzen den Fokus auf die richtigen Maßnahmen.

Ein paar wichtige Punkte, die Sie vorab analysieren sollten, sind:

  • Die Navigation durch den Online-Shop

  • Die Transparenz und Zugänglichkeit aller wichtigen Informationen

  • Der Einsatz von Design-Elementen

  • Die Benutzerfreundlichkeit von Funktionen

  • Das Angebot an bevorzugten Zahlungsmethoden

  • Die Erreichbarkeit des Warenkorbes

  • Der Ablauf des Bestellvorgangs

  • Die Usability der mobilen Ansicht

Tipp 2: Stellen Sie Ihre Nutzer und Nutzerinnen in den Mittelpunkt des Konzepts

Bei den Überlegungen zum Relaunch sollte ein wichtiger Punkt sein, was Ihre Online-Shop-Nutzer und -Nutzerinnen wollen. Welche Funktionen werden sehr gerne verwendet und an welcher Stelle gab es schon Kritik?

Denken Sie beispielsweise auch daran, dass viele oft auf einem mobilen Endgerät unterwegs sind und Ihr Online-Shop dort fehlerfrei angezeigt werden sollte.

Sie können auch über eine Umfrage oder eine Kommentarfunktion Feedback von Ihren Kundinnen und Kunden einholen. So können Sie sich beim Konzept für Ihren neuen Online-Shop an den Wünschen von Kundinnen und Kunden orientieren.

Tipp 3: Eine durchdachte Planung statt Zeitdruck

Prinzipiell ist es wichtig, ausreichend viel Zeit in ein E-Commerce-Projekt wie einen Online-Shop-Relaunch zu investieren. Denn schließlich wollen Sie nichts Geringeres, als Ihren gesamten Online-Shop neu aufsetzen.

Mit einer durchdachten Konzeption und einer realistischen Planung kann der zeitliche Aufwand für das gesamte Projekt überschaubar bleiben. Haben Sie alle Projektphasen gut vorbereitet, können priorisierte Anforderungen helfen, die Umsetzungsphase klarer zu strukturieren und somit schließlich Zeit und Kosten zu sparen.

Tipp 4: Das passende Shopsystem für Ihre Ziele wählen

Ein Relaunch ist immer ein guter Zeitpunkt, das bisherige Shopsystem zu bewerten. Lässt es sich weiterhin aktualisieren und erfüllt es ebenso die neuen Anforderungen, die im Zuge des Relaunches umgesetzt werden sollen? Ist dies nicht der Fall, besteht die Option, auf ein neues Shopsystem zu wechseln.

Hier gibt es leider nicht das „eine“ Shopsystem, sondern es wird immer eine sehr individuelle Entscheidung sein, die abhängig von Ihren Anforderungen sowie weiteren Faktoren ist.

Ein erstes Auswahlkriterium kann beispielsweise der grundsätzliche Aufbau sein, wenn es für Sie notwendig ist, dass das neue Shopsystem dem bisherigen System ähnelt. Der Kosten- und Leistungsfaktor spielt ebenfalls eine zentrale Rolle. Vor allem, wenn Shop-Lösungen wichtige Funktionen nur als Erweiterungen mit zusätzlichem finanziellem Aufwand anbieten. 

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Anhand Ihrer Anforderungsliste können Sie direkt vergleichen, welche Funktionen verschiedene Shopsysteme dafür bieten und was sich am besten für Ihren konkreten Online-Shop eignet. Finden Sie keine passenden Lösungen für Ihr Shop-Projekt, ist es an dieser Stelle sinnvoll, sich eine fachliche Beratung zu suchen.

Diese kann Sie bei der Auswahl des Shopsystems unterstützen und gleichzeitig die Höhe des Migrationsaufwandes Ihrer Daten abschätzen.

Bedenken Sie ebenfalls, dass verschiedene Anforderungen in einigen Shopsystemen nur mittels individueller Programmierung umgesetzt werden können. Dieser Programmierungsaufwand sollte die standardmäßig vorhandenen Funktionalitäten im Verhältnis nicht überschreiten.

Sprich: Je weniger individuell programmiert werden muss, desto besser lässt sich der Online-Shop später pflegen und warten.

Auch die Kosten für technischen Support halten sich so im planbaren Rahmen. Prüfen Sie ebenso die Anbindungsmöglichkeiten an Ihre vorhandene Systemlandschaft. Manche Shopsysteme stellen hierfür bereits standardisierte Schnittstellen zur Verfügung. Behalten Sie zuletzt immer im Hinterkopf, dass das beliebteste Shopsystem nicht zwangsläufig am besten für Ihre Anforderungen geeignet ist.

Lese-Tipp: 14 häufige Fehler in Online‑Shops: Verbessern & Umsatz steigern

Tipp 5: Die richtigen Daten übertragen

Zu einer guten Vorbereitung gehören ebenso Überlegungen zur Datensicherung und Aktualisierung der vorhandenen Daten im Online-Shop. Konkret bedeutet das: Machen Sie sich neben der Statusanalyse auch Gedanken, welche Daten Sie aus dem bestehenden Online-Shop übernehmen sollten.

Hier sind vor allem die Bestell- und Stammdaten Ihrer Kundinnen und Kunden zu sichern. Klären Sie hierfür die Optionen und technischen Konditionen für den Datentransfer ab. Möglicherweise müssen ebenso Daten aktualisiert werden.

Bevor Sie aber ältere Produktdaten aus dem bestehenden Shop übertragen und anschließend erneuern, lassen sich die aktuellen Daten gegebenenfalls direkt von der Herstellerfirma in den neuen Online-Shop importieren.

Tipp 6: Sicherheitsstandards beachten

Ihr neuer Online-Shop muss selbstverständlich den gängigen Sicherheitsstandards genügen. Der Shop sollte daher neben technischen Einstellungen wie einem SSL-Zertifikat nicht nur den Google-Richtlinien, sondern auch den Richtlinien für sicheren Onlinehandel entsprechen.

Nutzen Sie den Online-Shop-Relaunch, um die Aktualität Ihrer Serviceseiten wie Datenschutzerklärung, AGB, Impressum sowie die Hinweise zu Widerruf, Versand- und Zahlungsbedingungen zu prüfen.

Zum Standard zählen außerdem:

  • Ein Consent-Tool, welches die Berechtigung zum Setzen von Cookies einholt

  • Eine Opt-in-Lösung für den Bestellabschluss mit einem geschützten Zahlungsvorgang

  • Hinweise zur Streitschlichtung

DSGVO-Checkliste

Tipp 7: Das ideale Design für Ihre Zielgruppe finden

Ein Relaunch gibt Ihnen ebenfalls die Möglichkeit, die Optik des Online-Shops aufzubessern. Sie können den neuen Shop in einem modernen Design gestalten und an neue Standards in Ihrer Branche anpassen.

Es ist hier grundsätzlich nicht das Ziel, kurzlebige Gestaltungstrends aufzugreifen, sondern Ihre Kundschaft langfristig mit einer ansprechenden Bedienoberfläche zu überzeugen. Sofern bisher nicht getan, kann eine Konkurrenzanalyse Aufschluss darüber geben, welche Designelemente Sie in Ihrem Online-Shop einsetzen könnten.

Wie oben bereits erwähnt, ist eine Anpassung an die mobile Nutzung des Online-Shops heutzutage ebenfalls zwingend erforderlich.

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Durch die Möglichkeit, Ihren Online-Shop auf verschiedenen Endgeräten anzeigen zu lassen, gibt es typische Fehlerquellen, auf die man bei der Entwicklung achten sollte. Beispielsweise ist es essenziell, Fehlklicks durch ausreichenden Abstand zwischen wichtigen Buttons zu vermeiden. 

Tipp 8: Nutzen Sie eine Testumgebung

Um Fehler und Problemquellen in der späteren Liveumgebung des Online-Shops so gering wie möglich zu halten, empfehlen wir außerdem, eine Testphase während des Relaunch-Projektes einzuplanen.

Eine dazu erstellte Testumgebung ist ein Nachbau des neuen Online-Shops, aber öffentlich nicht zugänglich. Hier können Sie in kleineren Umsetzungsphasen jede neue Funktion bis zu Ihrer Zufriedenheit prüfen, bevor weitere Funktionalitäten gemäß Ihrer Priorisierung ergänzt werden.

Dadurch grenzen Sie die Ursachen für auftretende Fehler oder Performance-Probleme frühzeitig ein und können sie noch vor einer Übernahme in die neue Live-Umgebung beheben. Außerdem hilft die Arbeit mit einer Testumgebung gerade beim Einsatz eines neuen Shop-Systems allen Mitwirkenden, sich mit der neuen Umgebung vertraut zu machen. 

Lese-Tipp: Was sind KPIs? (Die wichtigsten Marketing-Kennzahlen)

Tipp 9: Weiterleitungen nicht vergessen

Ein Online-Shop-Relaunch kann – wie bereits angesprochen – auch eine Anpassung der Shopstruktur oder -navigation beinhalten. Hier ist es besonders wichtig, dass alle alten Seiten ordnungsgemäß auf die neuen Shopseiten weiterleiten und die richtige Weiterleitung (Statuscode 301 für permanente Weiterleitung) eingerichtet ist.

Dadurch bleibt Ihr neuer Online-Shop auch bei Verwendung einer alten Webadresse (URL) auffindbar. Außerdem wird die aufgebaute Positionierung in der Google-Suche an die neue Webadresse weitervererbt und der bisherige Aufwand für die Suchmaschinenoptimierung geht nicht verloren. 

Tipp 10: Den richtigen Zeitpunkt für den Livegang des Online-Shops wählen

Nichts ist schlimmer als ein Livegang inmitten einer umsatzstarken Zeit, in der die Kapazitäten von IT und Service bereits beansprucht werden. Ist der Online-Shop zusätzlich aufgrund eines technischen Problems nicht erreichbar, sind viele potenzielle Kundinnen und Kunden häufig nicht bereit, es später erneut zu versuchen. Sie suchen Ihre Wunschprodukte dann im nächsten Online-Shop.

Haben Sie bereits Daten oder Erfahrungen sammeln können, zu welchem Zeitpunkt Ihr Online-Shop weniger stark besucht wird, sollten Sie diese Information zur Planung des Shop-Relaunches nutzen. Überlegen Sie auch, ob Sie Ihre Stammkundschaft bereits im Vorfeld über den neuen Online-Shop informieren. 

Ebenso können Sie Ihren Service für Kaufinteressierte mit Schulungen in der Testumgebung auf wichtige Neuerungen vorbereiten, sodass alle auf entsprechende Rückfragen reagieren können und die Servicequalität konstant gleich hoch bleibt.

Sie wollen erfahren, wie Sie sich weitere Vorteile mit einem Shop-Relaunch verschaffen? Dann lesen Sie jetzt 9 Möglichkeiten, um sich von der Konkurrenz abzuheben

16.06.21
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