„Jetzt kaufen, später bezahlen“ + TikTok = Umsatz? | E‑Commerce kompakt #36

In der 36. Ausgabe E-Commerce kompakt finden Sie heraus, warum „Jetzt kaufen, später bezahlen“ einen Boom erlebt, warum YouTube sich vor Tiktok in Acht nehmen sollte und auf welchen Plattformen Influencer Marketing besonders gut ankommt. Viel Spaß!

„Jetzt kaufen, später bezahlen“ wird beliebter

Der „Buy now, pay later“-Markt boomt und jeder, der kann, versucht davon zu profitieren.

  • PayPal vor wenigen Tagen 2,7 Milliarden Dollar für die Übernahme von Paidy, einer japanischen Plattform für Sofortzahlungen, gezahlt.

  • Revolut, eine der größten virtuellen Banken Europas, hat angekündigt, in den „Jetzt kaufen, später bezahlen“-Markt einsteigen zu wollen.

Ebenso berichtet Bloomberg über einen TikTok-Trend, an dem Klarna beteiligt ist: Wenn Sie auf TikTok nach Klarna suchen, finden Sie eine Menge junge Nutzer*innen, die sich über die das Thema Schulden lustig machen, die sie Klarnas beliebter „Jetzt kaufen, später bezahlen“-App angehäuft haben. Einige tanzen zu der Überschrift „crippling debt", nachdem sie sich beim Einkaufen von Kleidung mit Klarna gezeigt haben.

Andere teilen Videos von Zahlungsaufforderungen des Unternehmens, die mit einer Zeile aus einem neu abgemischten Song überlagert sind: „I know you are obsessed with me (dt.: Ich weiß, dass du von mir besessen bist)“.

Einigen Marktforschungsunternehmen zufolge wird der Markt des „Sofort-Kaufens und späteren Bezahlens“ bis 2026 eine Billionen Dollar (ja, mit B) erreichen.

Wie Sie von diesem Trend profitieren können:

  • Wenn Sie Ihre Conversion Rate erhöhen möchten, ist die Option „Jetzt kaufen, später bezahlen“ in Ihrem Shop anzubieten ein guter Anfang.

  • Wenn Sie auf Amazon verkaufen, sollte diese Option bald auf Ihrem Dashboard erscheinen.

  • Wenn Sie Shopify verwenden, haben Sie bereits Shop Pay Ratenzahlungen und ähnliche Funktionen sollte es mittlerweile bei jedem Zahlungsanbieter geben

Es ist nur zu hoffen, dass dieser Trend nicht zur nächsten Schuldenkrise führt.

 

In der Kürze liegt die Würze: TikTok schlägt Youtube

Laut einer Analyse von App Annie hat TikTok die Video-Plattform YouTube in den USA und im Vereinigten Königreich in Bezug auf die Watchtime auf Android-Geräten überholt.

So sahen sich im Juni 2021 TikTok-User in den USA durchschnittlich 24 Stunden Videomaterial pro Monat an. Im Vergleich dazu sahen sich die amerikanischen YouTube-Nutzer*innen nur 22 Stunden und 40 Minuten Videos an. TikTok-Nutzer*innen im Vereinigten Königreich sahen sich im Durchschnitt 26 Stunden Inhalte pro Monat an, bei YouTube sank diese Zahl auf 16 Stunden.

Ja, in diesem Bericht wurden zwar nur Android-Nutzer*innen analysiert, aber es ist davon auszugehen, dass es sich bei iPhone-Nutzer*innen ganz ähnlich verhält.

Wenn Sie in Content oder Werbung investieren und Produkte anbieten, die sich an die jüngeren Generationen richten, sollten Sie sich an der alten Marketing-Weisheit orientieren: Seien Sie dort, wo die Aufmerksamkeit Ihrer Kundschaft ist.

Und wenn Sie sich gefragt haben, warum jede größere Social-Media-Plattform versucht, TikTok zu imitieren, liegt auch genau darin Ihre Antwort: Aufmerksamkeit der User. Diese Studie untermauert dies mit harten Zahlen.

Hinweis: Obwohl TikTok mehr Watchtime vorweisen kann als YouTube, hat YouTube laut Statista dreimal so viele Nutzer*innen. Berücksichtigen Sie dies, bevor Sie sich entscheiden, auf welches soziale Netzwerk Sie sich konzentrieren wollen.

Das perfekte Produktvideo

Interessiert an Influencer Marketing? Das sollten Sie wissen

Wenn Sie 14.050 Verbraucher*innen aus 23 Ländern zu ihrer Wahrnehmung von Werbung in sozialen Medien befragen, erhalten Sie zwangsläufig einige interessante Daten. Hier sind einige der Ergebnisse:

Werbung auf TikTok:

37 Prozent der Verbraucher*innen haben bereits Werbung auf TikTok gesehen. Das ist fast doppelt so viel wie im letzten Jahr berichtet wurde. Interessanterweise haben vieleVerbraucher*innen die Anzeigen nicht als negativ empfunden – sie bewerteten sie als unterhaltsam und lustig.

Kantar, das Unternehmen, das hinter der Umfrage steht, hat dieVerbraucher*innen auch gebeten, den Innovationsgrad und die Vertrauenswürdigkeit der Anzeigen aller wichtigen Social Media-Plattformen zu bewerten.

Die vertrauenswürdigsten Plattformen für Werbung:

Spotify belegte den ersten Platz, gefolgt von Amazon und Google.

Die innovativsten Plattformen für Werbung:

TikTok sichert sich den ersten Platz,  gefolgt von Instagram und Spotify.

Warum diese Insights spannend sind:

Wenn Sie für ein seriöses Produkt werben (z.B. medizinische Geräte) und nicht sicher sind, wo Sie mit der Werbung beginnen sollen, ist es eine gute Idee, mit Plattformen zu beginnen, auf denen die Menschen Ihre Werbung als vertrauenswürdiger einstufen (in diesem Fall Spotify-Podcast-Anzeigen, Google Ads und YouTube-Anzeigen).

Wenn Sie für etwas Interessantes oder Unterhaltsames werben (z.B. einen futuristischen Fidget Spinner), sind TikTok und Instagram mit großer Wahrscheinlichkeit ein besserer Startpunkt.

Und wenn Sie mehr über Influencer Marketing erfahren wollen, empfehlen wir Ihnen diesen Artikel: Was ist Influencer Marketing und ist es sinnvoll für Ihren Shop?

10.09.21

Dan Heller

Dan Heller schreibt über Online Marketing, Social Media, SEO und wichtige Neuerungen im E-Commerce-Bereich. Er ist studierter Kommunikationsdesigner und Online Marketing Enthusiast.

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