Interview Shopsystemwechsel: Sicherheitsrisiken mit aktuellen Systemen vermeiden

Johannes W. Klinger, Vorstandsvorsitzender der Websale AG, hat uns im Interview Fragen zum Shopsystemwechsel beantwortet.

Erste Empfehlungen zum Thema Shopsystemwechsel sind hier zusammengestellt.

 

Herr Klinger, fehlende Features werden als häufigster Grund angegeben, dass man sein Shopsystem wechseln sollte. Was sind aktuell die wichtigsten Features, die mein Shopsystem enthalten sollte?

Es gibt zahlreiche Gründe für Online-Händler, zu einem leistungsfähigeren, neuen Shopsystem zu wechseln. Dabei geht es allerdings weniger um einzelne Features, warum man sein Shopsystem wechseln sollte, sondern vielmehr um das Gesamtkonzept, das dem Shopbetreiber eine Zukunftssicherheit und Wachstumsfähigkeit gibt.

Zu den häufigsten Gründen, warum Shop-Betreiber ihr System wechseln, zählt immer wieder die mangelhafte Update-Fähigkeit veralteter Shops. Denn: Ist die Software des Shops über Monate oder gar Jahre nicht mehr upgedatet worden, können marktgängige oder wichtige neue Features gar nicht implementiert werden.

Der veraltete Shop ist dann schlichtweg nicht mehr wirtschaftlich und verhindert in besonderer Weise den Erfolg des Händlers.

So laufen Online-Shops nach der Inbetriebnahme oft mehrere Jahre fast unverändert weiter, bis die veränderten Ansprüche der heutigen Kunden und damit die Anforderungen des Marktes soweit vom Stand des Shops entfernt sind, dass sie einen technologischen Wechsel erzwingen.

 

Wie viel Zeit sollte höchstens zwischen den Aktualisierungen meiner Shopsoftware liegen, d.h. woran erkenne ich, dass nicht genügend Updates bereitgestellt werden?

In der Regel werden bei aktiv gepflegten Systemen wichtige Updates im Abstand weniger Wochen vom Hersteller veröffentlicht bzw. bereitgestellt. Dann sollte umgehend eine Aktualisierung erfolgen.

Bei SaaS-Shopsystemen mit Updateservice werden diese dann automatisch für alle Shops eingespielt. Bei WEBSALE erfolgt dies während des laufenden Shopbetriebs und mit einer 100%igen Funktionsgarantie. Denn de facto gilt: Aktualisierungen und Ergänzungen, die den Betrieb unterbrechen oder gar zu Funktionsstörungen führen, kosten den Versender Geld, da in dieser Zeit keine Bestellungen durchgeführt werden können und zusätzlich meist die Marketing-Ausgaben weiterlaufen.

Bei Open Source Systemen ist das Einspielen von Updates oft mit hohen Arbeitsaufwänden sowie erheblichen Betriebsrisiken verbunden. So können wichtige Updates zwar vom Softwarehersteller zur Verfügung stehen, werden in der Praxis aber nicht eingespielt, da Arbeitsaufwand entsteht und das Risiko, dass der Shop durch das Update gravierend beeinträchtigt wird, zu hoch ist.

Updates, beziehungsweise die dauerhafte Update-Fähigkeit bei gleichzeitiger hundertprozentiger Funktionsgarantie nehmen langfristig gesehen eine Schlüsselposition für den Online-Shop ein. Denn nur sie gewährleistet seine permanent sichere und aktuelle Funktionsfähigkeit. Ein vor drei Jahren installiertes System ist eben nur bei laufender Aktualisierung sämtlicher Software noch auf der Höhe der Zeit.

 

Woran erkenne ich, dass bei meiner Shopsoftware ein Sicherheitsrisiko bestehen könnte?

In den letzten Monaten gab es immer wieder Meldungen in der Presse, dass zig tausend Shops Sicherheitslücken aufweisen. Von außen sichtbar sind diese Sicherheitslücken für Shopbetreiber nicht, dies macht es auch so schwierig.

Umso wichtiger ist es, bei der Wahl des Shopsystems einen zuverlässigen Partner zu haben, bei dem Sicherheitsthemen und auch der Schutz von Daten tief in der Unternehmensphilosophie verwurzelt sind. 

Shopbetreiber sollten dieses wichtige Thema der Software-Sicherheit lieber genauer hinterfragen, denn für sie geht es möglicherweise um die Existenz. Datenpannen oder Systemmissbrauch aufgrund mangelhaft gewarteter oder fehlerhafter Software bedeuten für Versender nicht nur personellen und finanziellen Aufwand sondern meist auch erhebliche Imageschäden.

 

Wie sind die Kosten bei einem Shopsystem-Wechsel einzuschätzen?

Hierbei muss der Shop an sich mit allen verfügbaren Features und Leistungen betrachtet werden und vor allem auch die Anbindungen an Drittsysteme, z.B. für Payment und nachgelagerte Systeme wie die Warenwirtschaft.

Ein erfolgreicher Systemwechsel bedarf eines gut strukturierten und dediziert aufgestellten Projektplans, in dem alle internen und externen Beteiligten in einem Boot sitzen. Shopsysteme, die standardisierte Schnittstellen zu Drittanbietern jeglicher Art betreiben und diese auch stetig warten bieten besondere Mehrwerte, wenn sie diese Schnittstellen auch zentral supporten.

Denn dadurch hat der Händler einen zuverlässigen Ansprechpartner, der sich bezüglich technischer Fragen oder Probleme direkt mit den Technologiepartnern abstimmt.

 

Gibt es Shopsoftwaresysteme, die zueinander besser kompatibel sind als andere?

In der Praxis gibt es wenig Kompatibilitäten. Der Versender muss also anfangs analysieren, welche Daten aus welchen Systemen kommen und wie sie übernommen werden können. Dies reicht von Produktdaten über Kundenstammdaten inkl. Passwörtern bis zu alten Bestellungen.

Da im Zuge eines Shop-Wechsels üblicherweise ein Redesign des Shops ansteht ist diesbezüglich Kompatibilität kein Kriterium.

 

Wie viel Zeit sollte man für einen Wechsel einplanen?

Abhängig von den Anforderungen und Wünschen die mit einem Shopwechsel verbunden sind, kann erfahrungsgemäß von mehreren Monaten ausgegangen werden. Je weniger der Shopanbieter an voller Verantwortung für die Funktion der einzelnen Schnittstellen, die Installation des Systems und den laufenden Serverbetrieb übernimmt, desto riskanter und aufwendiger wird die Umstellung und desto mehr Zeit muss eingeplant werden bevor das System produktiv läuft.

Wissen schafft Vertrauen

29.06.17

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