International verkaufen: Darauf müssen Sie bei der Lokalisierung achten!

Im Wind wehende Flaggen verschiedener Länder

Ihr Online-Shop wächst und Sie sind bereit, auf internationale Märkte zu expandieren. Die Eröffnung Ihres Shops in einem neuen Land erfordert jedoch mehr als nur die Einrichtung einer neuen Domain und die Verwendung einiger Übersetzungstools. Lokalisierung ist der Schlüssel zur Globalisierung. Heute werden wir uns einige Dinge ansehen, die Sie beachten sollten, um Ihr internationales Geschäft erfolgreich zu gestalten.

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Passen Sie die Sprache an

Die deutsche Sprache wird von fast 300 Millionen Menschen gesprochen, doch nicht jeder davon ist eine passende Kundin oder Kunde für Ihren Shop. 

Potentielle Kundschaft, die Spanisch, Italienisch, Türkisch oder Englisch sprechen und die deutsche Sprache nicht beherrschen, werden mit großer Wahrscheinlichkeit nicht in Ihrem Shop kaufen.

Um sich diese potentiellen Kund*innen nicht entgehen zu lassen, sollten Sie Ihren Online-Shop in die Sprache des Marktes übersetzen, den Sie erobern wollen. Ein multilingualer Online-Shop strahlt aus, dass Ihnen alle Kund*innen am Herzen liegen und global denken.

Laut Statista dominiert Englisch die "am häufigsten für Webinhalte verwendeten Sprachen" (gemessen am Anteil der Webseiten). Die Top 10 könnten jedoch auch für Sie von Interesse sein: 

  1. Englisch (52,1%)

  2. Spanisch (5,5%)

  3. Deutsch (4,8%)

  4. Russisch (4,5%)

  5. Japanisch (4,3%)

  6. Französisch (4,3 %)

  7. Portugiesisch (3,1%)

  8. Italienisch (2,3%)

  9. Türkisch (2,1%)

  10. Niederländisch, Flämisch (1,8%) 

Beachten Sie, dass einige Sprachen in mehreren Märkten vertreten sind (z. B. Spanisch, Portugiesisch), so dass für einige Wörter eine zusätzliche Lokalisierung erforderlich sein kann. 
Obwohl die Benutzerfreundlichkeit ein wichtiger Grund für die Lokalisierung Ihrer Website ist, ist SEO ein weiterer wichtiger Faktor, den es zu berücksichtigen gilt. 

Eine gute Platzierung in den Suchmaschinen für Ihre wichtigsten Schlüsselwörter ist wichtig, um die Besucherzahlen Ihrer Webseite zu erhöhen, daher sollten Sie auf jeden Fall eine*n Muttersprachler*in mit der Übersetzung beauftragen. Noch besser ist es, wenn diese*r über SEO-Kenntnisse verfügt und diese in Ihre Webseite einfließen lassen kann. 

Neuer Call-to-Action

Kultur

Es ist ideal, Ihr Markenimage auf allen Märkten einheitlich zu halten, aber es gibt vielleicht kleine Dinge, die bei der Lokalisierung auf Ihrem neuen Markt geändert werden sollten.  

Ist der neue Markt zum Beispiel kulturell vielfältiger? Vielleicht ist er eher konservativ. Vielleicht sollten die Bilder auf Ihrer Webseite diese Unterschiede widerspiegeln. 

Bestimmte Farben können in Ihrem neuen Markt eine gewisse Bedeutung haben. Bedeutet Ihr Markenname in der Landessprache etwas anderes? 

Dies sind nur einige der Dinge, die Sie untersuchen sollten, bevor Sie auf einem neuen Markt aktiv werden. 

Fremde Währung? Nicht in Ihrem Shop

Der Euro ist in 19 von 28 EU-Ländern die offizielle Währung. Eine gute Voraussetzung für die Internationalisierung Ihres Online-Shops!

Für den Fall, dass Sie jedoch auch in Ländern verkaufen wollen, die den Euro nicht als Währung haben, sollten Sie unbedingt über eine Anpassung der Währung nachdenken.

Wissen Sie genau, wie viel aktuell ein Pfund wert ist? Oder eine Tschechische Krone? Oder ein Forint? Höchstwahrscheinlich nicht und so geht es auch Ihrer internationalen Kundschaft.

Eine fremde Währung verwirrt Online-Shopper*innen und im besten Fall rechnen interessierte Shopper*innen den Preis des Produktes um. Meistens wird der Online-Shop jedoch einfach wieder verlassen.

Erfahrene Shopbetreiber*innen wissen, dass jede Hürde, die ein* Online-Shopper*in überwinden muss, Ihre Conversion Rate senkt.

Grafik, die zeigt, wie man die Konversionsrate in einem Online-Shop steigern kann

Also machen Sie es potentieller Kundschaft so einfach wie möglich in Ihrem Shop einzukaufen. Und dazu gehört es eben auch, dass Sie die Währung anbieten mit der die Besucher*innen Ihres Shops vertraut sind.

Anpassung der Zahlungsarten

Andere Länder, andere Sitten. Das gilt auch im E-Commerce, besonders bei den Zahlungsarten und -Vorlieben anderer Länder.

Nicht zu unterschätzen: 72% der Online-Shopper*innen brechen den Shopping-Prozess ab, wenn Ihre bevorzugte Zahlungsart nicht angeboten wird . Die passende Zahlungsart nicht anzubieten ist also ein wahrer Conversion-Killer.

In Deutschland ist die Bezahlung per PayPal und auf Rechnung sehr beliebt. Wussten Sie jedoch, dass in der Kauf auf Rechnung in Italien fast überhaupt nicht genutzt wird und lieber per Debit-Karte gezahlt wird?

Eine andere Zahlungsart, die in Deutschland kaum genutzt wird: Bezahlung bei Lieferung. Dabei bezahlt die Kundin oder der Kunde in bar, wenn das bestellte Produkt geliefert wird.

Informieren Sie sich deswegen unbedingt über die beliebten Zahlungsarten des jeweiligen Landes, in dem Sie Ihre Produkte anbieten wollen: So fühlen sich potentielle Kund*innen in Ihrem Shop auch wohl und kaufen mit Vergnügen ein.

Konkurrenzanalyse

Sie können viele der oben genannten Punkte recherchieren, indem Sie auf dem jeweiligen Markt etablierte Webseiten besuchen. Neben den Zahlungsmodalitäten und der Logistik entdecken Sie vielleicht noch andere Nuancen, die den Markt einzigartig machen.  

Vielleicht fällt Ihnen ein Trend bei der Bildsprache und den Layout-Optionen auf. Japanische Seiten sind dafür bekannt, dass sie ein völlig anderes Design haben als das, was auf "westlichen" Webseiten als Standard gilt. 

Kundenvertrauen ist ein universelles Thema 

Es spielt keine Rolle, ob Ihre Webseite auf Ihrem Heimatmarkt gut etabliert ist. Wenn ein*e Nutzer*in auf dem neuen Markt noch nie von Ihnen gehört hat, wird er*sie automatisch etwas skeptisch sein, wenn er*sie Ihren Online-Shop zum ersten Mal besucht. Das kann sogar auf Ihrer heimischen Webseite noch der Fall sein. 

Wenn Nutzer*innen unbekannte Shops besuchen, suchen sie nach Elementen des Vertrauens. Dazu können viele verschiedene Dinge gehören, je nach den Konsumgewohnheiten auf dem Markt.  

In Europa (insbesondere in Deutschland) sind viele Verbraucher*innen mit den Datenschutzgesetzen (z. B. DSGVO) vertraut.
Andere Nutzer*innen sehen sich vielleicht Ihre "Über uns" Seite an. Einige Nutzer*innen suchen vielleicht nach Kontaktinformationen auf Ihrer Webseite. Sind diese in der Navigation und/oder in der Fußzeile Ihrer Webseite leicht zugänglich? 

Ein Element ist jedoch für Käufer*innen rund um den Globus universell: Kundenbewertungen.

Kundenbewertungen sind für Online-Shops heutzutage mehr oder weniger eine Selbstverständlichkeit. Die Integration von Kundenbewertungen auf Ihrer Webseite hat viele Vorteile. Abgesehen davon, dass Sie echtes Feedback erhalten, sind Bewertungen ein hervorragendes Marketinginstrument, um Vertrauen bei neuen Nutzer*innen aufzubauen.

Wenn Sie eine von Google zertifizierte Bewertungsplattform nutzen, können Sie auch Ihre Sterne-Bewertungen bei Google anzeigen und so Ihren Online-Ruf verbessern.

Vergessen Sie nicht: Viele Nutzer*innen recherchieren Ihren Shop bei Google, bevor sie einen Kauf tätigen. Der Eindruck, den Ihr Online-Shop in den Suchmaschinen hinterlässt, ist entscheidend für Ihren Erfolg. 

Neben dem Angebot von Service- und Produktbewertungen können Unternehmen auch das Gütesiegel mit dem (30-tägigen Käuferschutz) erwerben, um das Vertrauen der Kund*innen noch weiter zu stärken. Erfahren Sie mehr über Trusted Shops Lösungen.

Sehen Sie sich die Kundenbeispiele an, um zu erfahren, wie Unternehmen dank der Trusted Shops Lösungen, ihre Erfolge steigern konnten.

SEO & technische Einstellungen

Als es um Sprachlokalisierung ging, haben wir bereits das Thema SEO angesprochen. Es gibt jedoch auch einige technische Elemente zu berücksichtigen. 

Struktur der Webseite (URLs) 

Wenn Sie eine zweite Domain für Ihren Online-Shop einrichten, haben Sie mehrere Möglichkeiten für die URL selbst:

  • Verschiedene ccTLDs für die Stammdomain

  • gTLD mit Unterdomain

  • gTLD mit Unterordnern

Verschiedene ccTLDs für die Stammdomain

Länderspezifische Top-Level-Domains (ccTLDs) teilen Google mit, auf welches Land Ihre Webseite abzielt. In dieser Hinsicht gelten die ccTLDs als die stärksten Indikatoren für Suchmaschinen, da sie zu genaueren Ergebnissen führen. 

Sie sind wahrscheinlich mit ccTLDs vertraut. Ein Shop kann verschiedene Endungen für seine URLs haben, um den Zielmarkt anzugeben. Zum Beispiel:

  • Vereinigtes Königreich: your-business.co.uk

  • Frankreich: your-business.fr

  • Deutschland: your-business.de

  • Niederlande: your-business.nl 

Die negativen Aspekte von ccTLDs sind, dass sie teurer sind, da Sie eine zusätzliche Domain haben. Außerdem ist mehr Pflege erforderlich, da es sich um eine völlig neue Webseite handelt. Schließlich müssen Sie für jede Domain neue Backlinks sammeln, um eine stärkere Online-Präsenz zu haben.

gTLD mit Subdomains

gTLD steht für generische Domain oberster Stufe. Im Wesentlichen behalten Sie die .com-Domain und fügen Ihren jeweiligen Markt vor dem Domainnamen hinzu. Dies wird als Subdomain bezeichnet. 

Vielleicht sind Sie schon einmal auf solche Seiten gestoßen. Zum Beispiel:

  • Vereinigtes Königreich: uk.your-business.com

  • Frankreich: fr.your-business.com

  • Deutschland: de.your-business.com

  • Niederlande: nl.your-business.com 

Diese Methode ist eventuell komplizierter als die nächste Option.

gTLD mit Unterordnern

Die Verwendung von gTLD mit Unterordnern ist wohl die am einfachsten zu implementierende Variante. Und nicht nur das, sie bietet auch SEO-Vorteile. Da die Domain gemeinsam genutzt wird, kann jede Sprachvariante von den Rankingvorteilen der anderen Versionen profitieren. 

Dies ist auch ziemlich häufig der Fall. Ihre Webseiten könnten etwa so aussehen: 

  • Vereinigtes Königreich: your-business.com/uk

  • Frankreich: ihr-unternehmen.de/fr

  • Deutschland: your-business.com/de

  • Niederlande: ihr-business.com/nl

Denken Sie auch daran, dass sich zu viele Unterordner in einer URL negativ auf Ihre Rankings auswirken können. Wenn Sie eine große Anzahl von Produkten (und Produktkategorien) anbieten, sollten Sie die Verwendung der gTLD-Methode mit Unterordnern noch einmal überdenken.

Hreflang-Tags

Auch die Verwendung von HReflang-Tags kann Ihrer SEO zugute kommen. Im Wesentlichen platzieren Sie ein Stück Code im Kopf Ihres HTML-Codes auf jeder Seite, die eine mehrsprachige Variante hat. Dies sollte theoretisch das Nutzererlebnis verbessern, vor allem, wenn der Suchbegriff der Nutzer*innen sich von der Muttersprache des Landes unterscheidet, in dem er sich befindet (z. B. wird deutschen Nutzer*innen, der auf einem Gerät in Frankreich sucht, trotzdem eine deutsche Seite angezeigt). 

Wichtig ist, dass Sie diese Tags konsequent verwenden. Weitere Informationen über Hreflang-Tags und darüber, wie Sie Google über lokalisierte Versionen Ihrer Seiten informieren können, finden Sie auf dieser Seite

Kostenlose Google-Tools für die Lokalisierung

Es gibt eine Reihe von Tools, die Ihnen helfen können, in neue Märkte zu expandieren und Erkenntnisse zu gewinnen, die Ihnen helfen, die Besonderheiten dieser Märkte zu verstehen. Sehen wir uns kurz einige der Tools an, die Ihnen kostenlos zur Verfügung stehen: 

Think With Google ist eine großartige Webseite für Online-Shops, die nach Einblicken, Ideen und Inspiration suchen.

thinkitwithgoogle

Sie finden dort alle möglichen interessanten Artikel, und Sie haben die Möglichkeit, die Region zu wechseln, um andere Informationen und Artikel zu erhalten. 

Innerhalb von Think With Google finden Sie den Bereich Consumer Insights, der interessante Daten, Artikel und Fallstudien für verschiedene Regionen auf der ganzen Welt enthält. 

Wenn Sie Hilfe bei der Entscheidung benötigen, in welche Märkte Sie als Nächstes expandieren möchten, verwenden Sie das Tool Market Finder, das ebenfalls Teil von Think With Google ist. 

Dann gibt es noch einige der anderen Google-Tools, die Sie vielleicht schon kennen:

  • Google Trends kann Ihnen einen guten Einblick in verschiedene Trendthemen und deren saisonale Entwicklung in verschiedenen Märkten geben.
  • Google Analytics kann Ihnen Länder- und Sprachberichte liefern, um zu sehen, wer Ihre Webseite bereits besucht.
  • Mit dem Google Keyword-Planer können Sie das Suchvolumen für Keywords in verschiedenen Ländern und Spracheinstellungen recherchieren 

Fazit

Den eigenen Online-Shop auch für internationale Märkte zu optimieren, kann dabei helfen den Umsatz langfristig zu erhöhen und neue Kundschaft zu gewinnen.

Abgesehen von den drei genannten Punkten gibt es jedoch noch weitere Faktoren, die darüber entscheiden ob die Eroberung neuer Märkte erfolgreich wird oder nicht.

In unserem kostenlosen Ratgeber gehen wir deswegen detaillierter auf Themen wie ...

  • sprachliche Nuancen

  • Formatierung

  • Zahlungsarten

  • rechtliche Aspekte

  • Landes-Recherche

... ein, damit Sie und Ihr Shop für die internationale Bühne bereit ist.

Laden Sie sich das den Ratgeber So machen Sie Ihren Shop fit für internationale Shopper*innen jetzt kostenlos herunter!

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18.07.24
Dan Heller

Dan Heller

Dan Heller schreibt über Online Marketing, Social Media, SEO und wichtige Neuerungen im E-Commerce-Bereich. Er ist studierter Kommunikationsdesigner und Online Marketing Enthusiast.

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