Mehr Traffic durch Longtail-Keywords gewinnen? So geht's!

Als Unternehmer*in wissen Sie, wie wichtig und lukrativ verschiedene Suchbegriffe sein können. Und genau hier spielen Longtail-Keywords eine große Rolle.

Aber was genau sind Longtail-Keywords eigentlich? Wie können sie genutzt werden, um neue Besucher*innen und Kund*innen auf die eigene Webseite zu leiten? Und wie lassen sie sich finden? Fragen über Fragen, die aber alle in diesem Artikel beantwortet werden.

Eine gute Voraussetzung: Jeder der Google oder eine andere Suchmaschine nutzt, wird selbst schon Longtail-Keywords verwendet haben, um nach etwas zu suchen.

Als Shopbetreiber*in wissen Sie, wie wichtig und lukrativ verschiedene Suchbegriffe sein können.

Vielleicht haben Sie auch schon bemerkt, dass umso länger Suchbegriffe werden, desto einfacher lässt sich auch ein gutes Ranking für dieses Keyword erreichen.

Mit Hilfe dieser längeren Suchbegriffe können auch kleinere Unternehmen mit den Giganten der Branche konkurrieren und so für neue Besucher und Besucherinnen auf der eigenen Webseite bzw. im Online-Shop sorgen.

Die Keyword-Recherche ist ein essentieller Teil einer erfolgreichen SEO-Strategie, da es sehr lukrativ sein kann für die richtigen Suchbegriffe gefunden zu werden und so potentielle Kunden Ihre Produktseiten oder Blog entdecken.

Klar, jeder Schuh-Shop würde gerne für den Suchbegriff Schuhe kaufen ganz vorne bei Google stehen – realistisch und günstig ist das jedoch nicht. Genau hier kommen die Long Tail-Suchbegriffe ins Spiel.

Lese-Tipp: SEO: Die ultimative Ranking-Anleitung 

Doch die wichtigste Frage zuerst:

Was ist ein Longtail-Keyword?

Sie fragen sich vielleicht: „Was genau ist denn jetzt ein Longtail-Keyword?“

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Wenn Sie Google oder eine andere Suchmaschine nutzen, dann haben Sie garantiert schon Long Tail Keywords verwendet:

Longtail-Keywords sind Suchbegriffe, die aus mindestens drei oder mehr Wörtern bestehen.

Da es sich um längere Wörter, Phrasen oder Fragen handelt, werden sie seltener gesucht als kürzere Suchbegriffe, die gemeinhin nur als Keywords bezeichnet werden.

Wegen dem geringen Suchvolumen werden diese Suchbegriffe von vielen Webseiten- und Shopbetreiber*innen komplett ignoriert, was ein großer Fehler ist.

Denn viele dieser Long Tails sind sehr zielgerichtete Suchanfragen und sorgen für relevante Besucher und Besucherinnen, die eventuell schon zum Kauf bereit sind und nicht erst lange überzeugt werden müssen.

Warum sind Longtail-Keywords so wichtig?

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Die Grafik von dem SEO-Blogger Neil Patel zeigt, was Longtail-Keywords sind und wie sie zu ihrem Namen gekommen sind.

Im orangenen Teil der Grafik sehen Sie die beliebtesten Suchbegriffe – die Top 100 Keywords mit einem Gesamtsuchvolumen, das die Millionenmarke übersteigt. Die Konkurrenz bei diesen Keywords ist tendenziell sehr stark, sei es bei den bezahlten oder den organischen Suchergebnissen.

Dann ebbt das Suchvolumen immer weiter ab und bildet einen langen Rattenschwanz. Das sind die Long Tail Keywords, die immerhin rund 70% des Suchvolumens ausmachen.

Sie müssen gegen tausende andere Webseiten antreten, wenn sie für die Haupt-Keywords (auf der Grafik in orange, lila, grün & braun) gefunden werden wollen.

Nehmen wir das Wort „Smartphone“ als Beispiel.

Ein unspezifischer Suchbegriff, der unzählige Male im Internet auftaucht, rund 150.000 Mal pro Monat gesucht wird und Suchergebnisse mit Big Playern wie NotebooksBilliger, Wikipedia & Check24 aufweist.

Screenshot Google Suche zu Smartphones

Als kleine Webseite ist es nahezu unmöglich für dieses Keyword die organischen Suchergebnisse zu dominieren. Ähnlich stark ist die Konkurrenz in den bezahlten Suchergebnissen.

Selbst wenn Sie Google Ads-Anzeigen auf dieses Keywords schalten, bedeutet das noch lange nicht, dass die Google-Nutzer*innen auch wirklich ein Smartphone kaufen wollen.

Vielleicht wollen Sie sich nur über Smartphones informieren, die bald erscheinen. Oder sie sind auf der Suche nach Zubehör. Oder prüfen nur, ob sie das Wort richtig geschrieben haben. Oder…

Welcher Suchbegriff ist der richtige für mich?

Es gibt unendlich viele Gründe, warum jemand einen unspezifischen Suchbegriff eingibt.

Der Suchbegriff ist in diesem und anderen Beispielen sehr vage. Sie können davon ausgehen, dass eine große Anzahl der Personen, die auf Ihre Anzeige klicken würden, gar nicht an Ihrem Angebot interessiert ist. Das führt zu teuren Klicks, die sie bezahlen müssen, aber keine Conversions bringen.

Wenn Sie sich jedoch den rechten Teil der Grafik anschauen, finden Sie die Longtail-Keywords, die einen großen Teil des Suchvolumens ausmachen.

Aber nicht nur das. Da es viel weniger Konkurrenz gibt, wird es viel einfacher sein…

  • Sich ein gutes Ranking zu sichern

  • Weniger für Ads-Klicks zu zahlen

  • Für ein relevantes Ergebnis für die Google-Nutzer*innen zu sorgen

Wenn Sie also zum Beispiel Smartphone-Hüllen verkaufen, ist es finanziell sinnvoller auf Suchbegriffe wie „goldene Samsung Galaxy S9 Hülle“ zu bieten, anstatt für den Begriff Smartphone zu erscheinen.

What is a long tail keyword chart

Auf dieser Grafik sehen Sie Beispiele für verschiedene Suchbegriffe und wie die Kosten für die Keywords sinken, während die Wahrscheinlichkeit der Konversion steigt.

Je weiter Sie an der X-Achse herunter gehen, desto spezifischer wird der Suchbegriff und es wird günstiger/leichter für diese Begriffe sowohl organisch als auch für bezahlte Anzeigen zu erscheinen.

Also perfekt für alle Unternehmen und Shops, die eine sehr spezifische Nische ansprechen.

Lese-Tipp: Das sind die besten Keyword Tools 

Das bringt uns auch schon zum nächsten Punkt:

Wie finden Sie die richtigen Longtail-Keywords?

Um die Long Tail-Suchbegriffe zu finden, die Ihnen später neue Besucher*innen und Kund*innen bringen, müssen Sie sich in Ihre Zielgruppe hereinversetzen.

Immer wenn Sie ein neues Produkt anlegen, einen Blogpost schreiben oder eine Landingpage erstellen, sollten Sie denken wie Ihre idealen Kund*innen.

In dem Sie recherchieren, wer Ihre Kunden und Kundinnen sind, was sie mögen und wie sie sich im Internet verhalten, bekommen Sie einen Überblick darüber, wer eigentlich ihre Kund*innen sind. Das ist eine gängige Praxis in der Marketing-Welt und nennt sich Customer Persona.

Es kann sehr hilfreich sein, wenn Sie Informationen wie…

  • Geschlecht

  • Alter

  • Hobbies

  • Finanzieller Status

  • Beschäftigung

  • Interessen

… Ihrer idealen Kund*innen kennen, aufschreiben und gut sichtbar haben, wenn Sie Inhalte für Ihre Kunden und Kundinnen erstellen.

Sobald Sie wissen, wer Ihre Zielgruppe ist, wie Sie sich verhalten, was die Motivation ist und wonach Sie suchen, wird es leichter sie mit den richtigen Suchbegriffen zu erreichen.

Nachdem die Customer Persona erstellt wurde, wird es Zeit für die Keyword Recherche.

Lese-Tipp: Buyer Persona: Warum Sie so wichtig ist & wie Sie eine erstellen 

Haben Sie bereits Werbung bei Google Ads geschaltet?

Dann können Sie sich einfach bei dem Google Keyword Planner einloggen und Anfangen nach lukrativen Longtail-Keywords zu suchen.

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Im Keyword-Planer haben Sie die Möglichkeit, Vorschläge für ähnliche Keywords zu erhalten nachdem Sie einen Suchbegriff eingegeben haben.

Sobald Sie diese Seite erreicht haben, erhalten Sie weitere Vorschläge für ähnliche Suchbegriffe.

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Das Tolle an diesem Tool ist, dass Sie die durchschnittlichen Kosten pro Klick (CPC) für jeden Suchbegriff sehen und auch ein Gefühl für die Konkurrenz bekommen.

Selbst wenn Sie keine Anzeige mit Google erstellen, kann es durchaus dabei helfen, um einen ungefähren Eindruck davon zu bekommen, wie schwierig es wird für einen bestimmten Suchbegriff organisch aufzutauchen.

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In vielen Fällen ist die Liste sehr lang und spuckt eine große Zahl passender (und unpassender) Suchbegriffe aus. Ich empfehle, dass Sie sich für diesen Schritt Zeit nehmen und die besten Keywords aufschreiben.

Neben dem Tool aus dem Hause Google gibt es auch eine Menge anderer hilfreicher Tools, die Ihnen bei der Suche nach den Keywords helfen.

Ein Favorit der Redaktion ist der KWfinder.

Ähnlich wie bei Google gibt Ihnen KWfinder viele Vorschläge zu ähnlichen Suchbegriffen und zeigt einen Keyword Difficulty Score an, der ein Indikator dafür ist, wie umkämpft die organischen Suchergebnisse sind.

Der PPC-Wert gibt an, wie stark die Google Ads-Konkurrenz ist.

KWfinder

Wie Sie sehen wird rund 150.000 Mal pro Monat nach dem Begriff gesucht und ist mit einem Keyword Difficulty Score von 54 stark umkämpft.

Nach einer schnellen Suche und Filterung nach Suchvolumen konnte ich einen vergleichbaren, spezifischeren Suchbegriff finden: „Outdoor Handy kaufen“.

Screenshot KWFinder mit Keyword Outdoor Handy kaufen

Dieses Keyword wird zwar nur ca. 110x pro Monat gesucht, hat jedoch auch einen deutlich günstigeren CPC.

Es macht also deutlich mehr Sinn diesen Suchbegriff anzugreifen, anstatt das unspezifische „Smartphone“.

Es gibt noch ein paar andere Tools, die Sie verwenden können.

So bietet Neil Patel zum Beispiel ein kostenloses Tool namens ubersuggest an. Es funktioniert sehr ähnlich wie der KWfinder und Google's Keyword Planner, kann aber ab und an weitere interessante Keyword-Ideen liefern.

Screenshot vom Keyword-Tool AnswerThePublic

Ein weiteres großartiges Tool, um herauszufinden, welche Fragen die Suchenden Google stellen, ist AnswerthePublic.

Dies kann sehr hilfreich sein, wenn Sie auf der Suche nach Ideen für einen Blog-Titel oder Überschriften für einen neuen Blog-Beitrag sind.

Alternativ können Sie auch die Auto-Complete-Funktion von Google nutzen, die erscheint wenn Sie einen Suchbegriff eintippen, oder Sie einem unspezifischen Wort suchen und sich von den „Ähnlichen Suchanfragen zu …“ inspirieren lassen.

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Wenn Sie in Ihrem Online-Shop Bewertungen sammeln, können Sie hier einen Einblick in die Gedankenwelt Ihrer Kunden und Kundinnen bekommen.

Lese-Tipp: 5 SEA-Fehler, die Sie vermeiden müssen! 

Wie sollten die Longtail-Keywords genutzt werden?

Nun wissen Sie, was es mit den Long Tails auf sich hat und wie wichtig sie sind, um neue Besucher*innen und Kund*innen auf Ihre Webseite zu lenken. Daher sollten Sie die längeren Keywords ab jetzt in Produktbeschreibungen, Blogposts und Landingpages einbauen, um nach und nach eine hoch-frequentierte Webseite sein eigen nennen zu können.

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Achten Sie bei der Erstellung von Inhalten darauf, diese Wörter auf natürliche Weise zu verwenden. Stopfen Sie Ihre Artikel und Seiten nicht mit Keywords voll.

Google ist schlauer als sie denken und wird Ihre Webseite abstrafen, wenn Sie Spam-Taktiken oder Keyword Stuffing nutzen, da dies Taktiken sind, die in der Vergangenheit von dubiosen Webseiten genutzt wurden.

Sobald Sie ein paar Suchbegriffe gefunden haben, die zu Ihrer Webseite und Zielgruppe passen, ist es wichtig diese auch zu nutzen.

Die Verwendung von Suchbegriffen ist definitiv wichtig, aber da Google seine Algorithmen ständig verbessert und immer intelligenter wird, sollten Sie darauf achten, dass die Inhalte auf Ihrer Webseite Mehrwert für die Leser*innen schaffen.

Google lernt ständig dazu, wenn es darum geht Inhalte zu finden, die für die Suchenden relevant sind. Sogar wenn diese Wörter oder Phrasen nicht exakt im Text einer Webseite auftauchen. Das nennt sich Semantic SEO.

Um Kathrin Schubert von Ryte zu zitieren:

Suchmaschinen durchlaufen momentan eine gewaltige Evolution im Bereich Künstliche Intelligenz. Im Gegensatz zur ursprünglichen Keywordsuche erfasst Google inzwischen mithilfe von RankBrain und Co. den kompletten Inhalt einer Seite und begreift semantische Zusammenhänge, um Usern relevante Suchergebnisse zu liefern.

Fazit

Long Tail Keywords können die Basis einer wirklich effektiven SEO-Strategie sein.

Indem Sie sich auf längere Suchbegriffe konzentrieren, die einen niedrigeren CPC haben, aber für höhere Konversionsraten sorgen und zielgerichteter sind, können Sie das Meiste aus Ihrem Marketing-Budget herausholen.

So wird Ihre Webseite bzw. Online-Shop zu einem wahren Kundenmagneten, ohne dass Sie im Kampf mit den Internet-Giganten viel Geld ausgeben müssen. Also nutzen Sie Ihre Chance!

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06.07.21

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