Redirects & SEO: Wie funktionieren Weiterleitungen?

Als Webmaster haben Sie sicherlich schon einmal von Weiterleitungen oder „Redirects“ gehört.

Weiterleitungen können sehr praktisch sein – auch für Online-Shops. Doch wann lohnt es sich, Redirects einzusetzen?

Welche unterschiedlichen Weiterleitungs-Arten gibt es und wie wirken sie sich auf die Benutzererfahrung der Userinnen und User sowie Ihr Ranking in Suchmaschinen (SEO) aus?

Wir zeigen Ihnen, wie Redirects funktionieren und worauf Sie achten müssen, wenn Sie Weiterleitungen einrichten.

Was sind Weiterleitungen und wieso sind sie hilfreich?

Bevor wir tiefer in das Thema rund um Weiterleitungen einsteigen, wollen wir erst einmal klären, was Weiterleitungen eigentlich sind.

Eine Weiterleitung (auch Redirect genannt) ist ein Prozess, der darauf abzielt, Besucherinnen und Besucher einer Webseite von einer URL zu einer anderen zu leiten.

Sicherlich wurde Ihnen schon einmal ein sogenannter 404-Fehler auf einer Seite, die Sie besuchen wollten, angezeigt. Bei einem 404-Fehler handelt es sich um eine Seite, die nicht (mehr) existiert.

Gerade als Nutzerin oder Nutzer ist es nicht besonders schön, eine Fehlermeldung angezeigt zu bekommen.

Diese Fehlermeldung hat somit negative Auswirkungen auf die Benutzererfahrung (UX).

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Die 5 häufigsten Fehler in Online-Shops

Insbesondere bei Online-Shops, deren Ziel es ist, Kundschaft über die eigene Webseite zu gewinnen, können solche Fehlerseiten zu einer höheren Bounce Rate (Absprungrate) und Warenkorbabbrüchen führen.

Auch der Suchmaschinen-Algorithmus von Google & Co. versteht 404-Seiten als negativen Ranking-Faktor.

Seiten mit einer besonders hohen Bounce Rate (und dazu zählen 404-Seiten), die Nutzerinnen und Nutzern keinen Mehrwert bieten, führen somit zu einer schlechteren Positionierung der Seite im Suchmaschinen-Ranking.

Allerdings hat ein 404-Fehler nicht nur für die jeweilige Unterseite negative Auswirkungen hinsichtlich SEO.

Je mehr solcher 404-Seiten zu Ihrer Webseite gehören, desto schlechter wird die Domain-Autorität Ihrer gesamten Webseite und desto niedriger fällt Googles Gesamtbewertung für Ihre gesamte Webseite aus.

Lesetipp 📖: Die SEO Trends in 2023

Um derartige Fehlermeldungen und negative Folgen für Ihr Suchmaschinen-Ranking zu vermeiden, können Sie stattdessen Weiterleitungen einrichten.

Die Verwendung von Weiterleitungen dient genau dazu. Sie können einen Redirect einrichten, um zu vermeiden, dass eine Seite angezeigt wird, die nicht mehr existiert.

Stattdessen leiten Sie Nutzerinnen und Nutzer auf eine passende URL, die fehlerfrei funktioniert.

Wie können Sie 404-Fehler auf Ihrer Webseite entdecken?

In manchen Fällen ist es gar nicht mal so einfach, eine nicht (mehr) existierende Seite auf der eigenen Webseite zu finden, zum Beispiel, wenn Sie eine Domain von jemand anderem gekauft haben.

Lesetipp 📖: Das müssen Sie wissen, bevor Sie eine Domain für Ihren Online-Shop kaufen

Daher ist es wichtig, Ihre Domain regelmäßig auf Fehlerseiten zu überprüfen. Dafür können Sie das kostenlose Tool der Google Search Console verwenden.

Nachdem Sie auf Ihr Konto zugegriffen haben, wählen Sie im Menü auf der linken Seite im Bereich „Indexierung“ die Kategorie  „Seiten“ aus.

Wenn Sie auf „Warum Seiten nicht indexiert werden“ klicken, werden Ihnen alle Unterseiten Ihrer Domain angezeigt, die Fehlermeldungen auslösen.

Ein weiteres Tool ist Screaming Frog. Die kostenlose Version erlaubt es Ihnen jedoch nur maximal 500 URLs zu überprüfen.

Wann müssen Sie eine Weiterleitung einrichten?

Es gibt viele Gründe, um eine Weiterleitung einzurichten.

Dennoch sollten Sie Redirects nur mit Bedacht einsetzen. Zu viele Weiterleitungen und Weiterleitungsketten (310-Fehler) können sich negativ auf das Crawl-Budget Ihrer Webseite auswirken.

Die 310-Fehlermeldung bedeutet, dass zu viele Weiterleitungen derselben URL zugeordnet sind, was den Zugriff auf die betreffende Seite unmöglich macht.

In einige Fällen ist es jedoch nötig, Redirects einzubauen:

  • Löschung einer Seite / Unterseite

  • Zusammenführung mehrerer Seiten / Unterseiten zu einer einzigen

  • Änderung der Seiten-URL

  • Unterseite bezieht sich auf eine Werbeaktion oder ein zeitlich begrenztes Angebot, das nicht mehr gültig ist

Ansonsten kann eine Weiterleitung erforderlich sein, wenn Sie ein SSL-Zertifikat für Ihre Webseite einrichten wollen.

Diese Aktion erfordert dann eine Umleitung von http:// zu https://.

Lesetipp 📖: Google & HTTPS: Ist Ihr Shop gefährdet?

Welche Arten von Weiterleitungen gibt es?

Da Sie nun wissen, was Weiterleitungen (Redirects) sind, in welchen Situationen sie notwendig sind und welche Vorteile sie haben, können wir uns nun die verschiedenen Arten von Redirects ansehen.

Nachfolgend stellen wir Ihnen die wichtigsten und am häufigsten verwendeten Arten von Weiterleitungen vor.

301-Weiterleitung: Permanente Weiterleitung

Die 301-Weiterleitung wird auch permanente Weiterleitung genannt. Hierbei handelt es sich um die häufigste Art der Weiterleitung.

Ein 301-Redirect signalisiert Google, dass der Inhalt der alten Adresse auf eine andere URL permanent / dauerhaft verschoben wurde.

Die Suchmaschinen-Crawler scannen die ursprüngliche URL daher nicht mehr.

Die Verwendung einer 301-Weiterleitung soll Duplicate Content sowie Content-Kannibalisierung vermeiden, ohne dabei dem Ranking der Webseite zu schaden.

302-Weiterleitung: Temporäre Weiterleitung

Die 302-Weiterleitung ist hingegen auch als temporäre (zeitlich begrenzte) Weiterleitung bekannt.

Eine derartige Weiterleitung informiert die Crawler, dass die gefundene Seite nur für einen bestimmten Zeitraum umgeleitet wird und die der Inhalt der ursprünglichen Adresse zu einem späteren Zeitpunkt zurückkehren wird.

Dadurch wissen die Suchmaschinen-Bots, dass sie die alte URL regelmäßig scannen müssen, um festzustellen, ob diese bereits reaktiviert wurde.

Für Nutzerinnen und Nutzer Ihres Online-Shops unterscheiden sich die zwei Weiterleitungs-Arten nicht großartig voneinander.

In erster Linie sind die Unterschiede zwischen 301- und 302-Weiterleitung nur für Crawler ausschlaggebend.

Wie wirkt sich eine temporäre Weiterleitung (302) also auf Ihr SEO aus?

Im Gegensatz zur permanenten Weiterleitung (301) hat ein 302-Redirect nicht zur Folge, dass der organische Traffic von der ursprünglichen Seite auf die neue übertragen wird.

Stattdessen zeigt die Suchmaschine weiterhin die alte Adresse an.

Wann sollten Sie also eine temporäre Weiterleitung (302) einrichten?

In folgenden Situationen ist eine 302-Seite besonders hilfreich:

  • Wenn Sie eine bestimmte Unterseite neu erstellen oder aktualisieren möchten

  • Neue Inhalte und Lösungen testen

  • Ein bestimmtes Produkt ist derzeit nicht mehr Ihrem Online-Shop verfügbar

Daneben gibt es noch weitere Weiterleitungs-Arten, allerdings werden diese nicht so häufig verwendet wie die 301- und 302-Redirects.

Fazit

Weiterleitungen können ein überaus hilfreiches Instrument für Webmaster sein.

Gerade wenn es um die Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit und Suchmaschinenoptimierung geht, können Sie Weiterleitungen einsetzen.

Andererseits kann ein übermäßiger Einsatz von Weiterleitungen kontraproduktiv für Ihren Online-Shop oder Ihre Webseite sein.

Auf alle Fälle lohnt es sich, die Performance Ihrer Webseite und den Status der einzelnen Seiten im Auge zu behalten und diese bei Bedarf anzupassen.

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Dieser Artikel erschien zuerst auf dem polnischen Trusted Shops Blog unter dem Titel: Przekierowania – ich rodzaje i znaczenie dla SEO

30.11.22

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