Hohe Energiekosten: 10 Tipps zum Energiesparen für Ihr Unternehmen

Grafik: Eine Person zieht ein Stromkabel aus der Steckdose.

Es wird kälter und die Energiekosten sind höher als sonst. Privatpersonen werden dazu ermutigt, Energie zu sparen und die Heizung herunterzudrehen. Aber wie sieht es bei Unternehmen aus?

Wie können Firmen vermeiden, dass höhere Energiepreise durch höhere Preise für Produkte und Dienstleistungen ausgeglichen werden müssen?

Wir geben Ihnen 10 Tipps, wie Sie den Energieverbrauch (und die Kosten) Ihres Unternehmens senken können.

Grafik: Eine Person zieht ein Stromkabel aus der Steckdose.

Quelle: Shutterstock.com/eamesBot

Warum die Energiekosten Ihres Online-Unternehmens senken?

Gerade im Online-Handel gilt die zweite Jahreshälfte für viele Unternehmen als die umsatzstärkste Zeit des Jahres. Schließlich werden in der Vorweihnachtszeit und an den Rabatt-Tagen wie dem Black Friday oder dem Singles Day besonders viele Käufe abgeschlossen.

Lesetipp 💡: Black Friday 2022: Vorteile, Nachteile und Tipps für Online-Shops

Vor dem Hintergrund der Energiekrise und der anhaltenden Inflation appellieren immer mehr europäische Regierungen an Privatpersonen und Unternehmen zum Energiesparen.

Auch um die gestiegenen Kosten nicht an Ihre Kundschaft weitergeben zu müssen und zu riskieren, diese zu verloren, ist es nun wichtiger denn je, dass Sie den Energieverbrauch Ihres Unternehmens möglichst gering halten.

Nachfolgend stellen wir Ihnen 10 Tipps vor, mit denen Sie dieses Ziel erreichen können.

Tipp 💡: Wir haben eine Checkliste für Online-Shops zusammengestellt und geben Shopbetreiberinnen und Shopbetreibern Tipps, wie Sie am besten handeln sollten und wo Ihre Chancen liegen. Hier geht es zur kostenlosen Checkliste: 

Checkliste: 20 Tipps für Online-Shops in Krisenzeiten

1. Mitarbeitende zum Energiesparen motivieren

Sorgen Sie dafür, dass nicht nur Sie, sondern auch Ihre Kolleginnen und Kollegen oder Mitarbeitenden Bescheid wissen. Sensibilisieren Sie alle Betroffenen für das Thema und motivieren Sie diese zum Energiesparen.

Je mehr Personen sparsam agieren, desto besser. Wenn Sie die einzige Person sind, die etwa die Türen geschlossen lässt, die Heizung herunterdreht und elektrische Geräte ausschaltet, werden die Einsparungen nur minimal sein.

Warum nicht einfach einen Termin organisieren und zukünftige Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs besprechen?

Möglicherweise haben Ihre Mitarbeitenden oder Kolleginnen und Kollegen eigene Vorschläge und Ideen, von denen Sie und Ihr Unternehmen profitieren können.

Manche Tipps sind auch auf den privaten Energiehaushalt anzuwenden.

Tipp 💡: Sie könnten auch eine Liste mit Ratschlägen und Tipps zum Energiesparen in Ihren Büro- oder Lagerräumen aufhängen. Zusätzlich könnten Sie eine „Energie-Botschafterin oder einen Energie-Botschafter“ bestimmen; eine oder einen Verantwortliche*n mit einem Gespür für Nachhaltigkeit und Energiesparen haben.

2. Die ideale Raumtemperatur einstellen

In vielen Ländern Europas werden Unternehmen dazu ermutigt, möglichst viel Energie einzusparen – einerseits, da dies im Interesse aller ist und andererseits um ganz einfach zu verhindern, dass die Energierechnung explodiert.

In Deutschland wurde eine Maximaltemperatur von 19 °C für Firmenbüros vorgegeben.

Frankreich und Spanien planen eine ähnliche Regelung für Unternehmen, Behörden und öffentliche Einrichtungen.

Tipp 💡 : Stellen Sie sicher, dass die maximale Raumtemperatur tagsüber 19 °C nicht überschreitet. Tagsüber gilt diese Temperatur als ideal. Sorgen Sie entsprechend dafür, dass nicht über 19 °C geheizt wird, um Energie- und Gaskosten einzusparen.

3. Nachhaltige Leuchtmittel verwenden

Überprüfen Sie Ihre Beleuchtung im Lager, im lokalen Geschäft und in Ihren Büroräumen. Verwenden Sie bereits nachhaltige Energiesparlampen?

Heutzutage sind Energiesparlampen effizienter und langlebiger als Glühbirnen – und darüber hinaus auch besser für das Klima.

Indem Sie in Energiesparlampen investieren und die alten Leuchtmittel durch sie ersetzen, können Sie einiges an Stromkosten einsparen.

Generell empfiehlt es sich, das Licht möglichst selten einzuschalten. Stattdessen sollten Sie und Ihren Mitarbeitenden das natürliche Tageslicht ausnutzen und die Beleuchtung in Ihren Räumlichkeiten erst einschalten, wenn es draußen zu dunkel ist.

Zudem könnten Sie in individuell einstellbare und dimmbare Leuchtmittel investieren. Auf diese Weise kann jede Mitarbeiterin oder jeder Mitarbeiter die Helligkeit am eigenen Arbeitsplatzes selbst festlegen.

Sobald Sie oder Ihre Mitarbeitenden einen Raum verlassen, sollten die Lampen im Raum ausgeschaltet werden.

Schalten Sie zudem abends die gesamte Beleuchtung im Lager, in den Geschäftsräumen oder im Büro aus, um Kosten einzusparen.

Lesetipp 💡: Nachhaltigkeit & E-Commerce: Das sollten Sie bei Verpackungen beachten

4. Verbrauch von elektronischen Geräten einschränken

Selbst wenn elektrische Geräte nicht in Gebrauch sind, verbrauchen diese einiges an Strom. Das gilt auch für Geräte, die im Stand-by-Modus sind.

Damit die Stromrechnung Ihres Unternehmens in den nächsten Monaten nicht in die Höhe getrieben wird, können Sie ungenutzte Geräte von der Steckdose trennen.

Auch bei einer Pause empfiehlt es sich, den PC oder Laptop sowie die angeschlossenen Monitore auszuschalten.

Ziehen Sie den Stecker des Laptop-Ladegeräts aus der Steckdose – damit verringern Sie nicht nur die Brandgefahr, sondern vermeiden auch unnötigen Stromverbrauch.

Zusätzlich können Sie externe Geräte vom Computer, wenn Sie sie nicht verwenden, trennen (z. B. Kopfhörer, externe Festplatte, Webcam).

Brauchen Sie 4 Drucker auf derselben Etage? Wenn nicht, reduzieren Sie die Anzahl der Drucker um mindestens zwei.

Schalten Sie auch das WLAN in Ihren Büroräumen aus, sobald alle das Gebäude verlassen haben.

Lesetipp 💡: So sparen Sie als Online-Händler Verpackungsmaterial

5. Transportkosten reduzieren

Sie planen eine Geschäftsreise nach Berlin oder London?

Auch wenn die anfallenden Kosten nicht Teil Ihres Energiebudgets sind, kann es sinnvoll sein, bestimmte Geschäftsreisekosten zu überdenken – gerade wenn diese Termine problemlos durch digitale Videokonferenz-Meetings ersetzt werden können.

Seit der Coronakrise haben sich viele ohnehin bereits an eine hybride Arbeitsweise, Smart Working und virtuelle Meetings gewöhnt.

Gerade in Zeiten der Energiekrise stellen hybride Arbeitsweisen und Homeoffice nicht nur eine Bereicherung für Ihre Mitarbeitenden, sondern auch für Ihr Firmenkonto dar.

Wenn Sie einen Online-Shop betreiben, könnten Sie sich zudem, dazu entscheiden, vorerst keine Expresslieferungen mehr anzubieten. Falls Sie sich dazu entscheiden sollten, sollten Sie Ihre Kundschaft jedoch transparent darüber in Kenntnis setzen.

Jede Initiative, die das kollektive Bemühen um Energieeinsparungen unterstützt, wird von Ihren Kundinnen und Kunden begrüßt werden.

Sie können sie auch dazu ermutigen, mehrere Bestellungen zusammenzufassen, indem Sie eine kostenlose Lieferung ab einem bestimmten Mindestbestellwert anbieten.

6. Wärme haushalten

Über wie viele Büro- und Lagerräume verfügen Sie zurzeit? Benötigen Sie tatsächlich all diese Flächen und Räumlichkeiten?

Selbstverständlich sollten Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen sich nicht in einen Raum zwängen müssen. Dennoch kann es von Vorteil sein, den belegten Raum zu reduzieren und in bestimmten Büros, die zurzeit nicht besetzt sind, die Heizung abzuschalten.

Lüften ist ebenfalls eine gute Möglichkeit, um die Heizeffizienz zu erhöhen.

Dreimal täglich Lüften für knapp 5 Minuten reichen in den Wintermonaten bereits aus und machen die Wirkung der Heizung effizienter.

Vergessen Sie außerdem nicht, die Türen zwischen beheizten und unbeheizten Räumen geschlossen zu halten, um mit der Heizungswärme nachhaltig zu haushalten.

7. E-Mail-Postfach ausmisten

Ja, Sie haben richtig gelesen. Vielen ist es nicht bewusst, aber das Speichern große Datenmengen erhöht den Energieverbrauch merklich.

Hier sind einige hilfreiche Tipps, um in diesem Bereich ebenfalls Energie zu sparen:

  • Löschen Sie Nachrichten, Chats und E-Mails, die Sie nicht mehr benötigen.

  • Vermeiden Sie es, übermäßig große Anhänge zu versenden. Wenn Sie eine E-Mail verschicken, können Sie Ihre Dateien vorab komprimieren oder einen Hypertext-Link versenden.

  • Begrenzen Sie die Anzahl der Empfängerinnen und Empfänger. Insofern möglich, greifen Sie alternativ zum Telefon oder sprechen Sie im Büro mit Ihren Kolleginnen und Kollegen.

Lesetipp 💡: 5 Tipps, um die E‑Mail‑Öffnungsrate zu verbessern

8. Produktbilder auf der Webseite komprimieren

Nicht nur E-Mails beanspruchen viel Energie, sondern auch Bilder.

Je nach Dateigröße verbrauchen Bilder besonders viel Energie. Auf einer Webseite verlangsamen sie je nach Größe zudem die Ladezeiten der einzelnen Seiten. Damit leidet auch die Nutzerfreundlichkeit.

Falls Sie Ihre Bilder auf Ihrer Webseite noch nicht komprimiert haben, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt.

Wenn Sie nach einem Tool suchen, das Ihre Bilder komprimiert, können Sie auf kostenlose Tools wie TinyJPG oder Compressor zurückgreifen.

Lesetipp 💡: Produktbilder komprimieren: 4 Lösungen für schnellere Ladezeiten

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9. Anspruch auf staatliche Unterstützung prüfen

Je nachdem in welchem Land oder welchen Ländern Ihr Unternehmen agiert, kann es sein, dass die Regierung Finanzhilfen für Unternehmen zur Verfügung stellt.

Möglicherweise hat auch Ihr Unternehmen Anspruch auf staatliche Unterstützung.

In Deutschland hatte das Bundesfinanzministerium bis September 2022 ein Hilfsprogramm für energieintensive Industrie eingeführt und am 14. September weitere Hilfsmaßnahmen in Form eines Entlastungspakets für Privatpersonen und Unternehmen beschlossen.

Auch in Österreich wurden verschiedene Entlastungspakete vom Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft beschlossen.

10. Strom- und Gasversorger kontaktieren

Unabhängig davon, ob Sie Anspruch auf staatliche Unterstützung haben oder nicht, sollten Sie sich nicht von Ihrer Energierechnung überfordern lassen und mit Ihrem jeweiligen Strom- und Gasanbieter in Kontakt treten.

Ihr Unternehmen ist nicht das einzige, das von hohen Gas- und Strompreisen betroffen ist.

Sicherlich kann der jeweilige Anbieter einen Aktionsplan im Einklang mit den Regierungsvorgaben aufstellen.

Fazit

Ob als Privatperson, Shopbetreiber*in oder als Unternehmer*in: von hohen Energiekosten sind derzeit alle betroffen.

Aufgrund der aktuellen Situation sind viele dazu gezwungen, alte Gewohnheiten abzulegen und sparsamer als sonst mit Strom- und Gasressourcen umzugehen.

Um die eigene Wirtschaftlichkeit weiterhin zu gewährleisten und um Preiserhöhung zu verhindern, sind diese Einsparungen auch für Unternehmen besonders hilfreich.

Auch wenn die Maßnahmen, die wir in diesem Artikel vorgeschlagen haben, restriktiv erscheinen mögen, müssen sie kollektiv und von allen Mitarbeitenden befolgt werden, damit sie wirklich Wirkung zeigen können.

Ergreifen Sie die zehn Maßnahmen, die wir in diesem Artikel vorgestellt haben, um Ihren Energieverbrauch zu senken und zugleich nachhaltig und umweltbewusster zu handeln.

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Dieser Artikel erschien zuerst auf dem französischen Trusted Shops Blog: https://business.trustedshops.fr/blog/astuces-reduire-consommation-energie-entreprise

26.10.22
Charlotte Merle

Charlotte Merle

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